Er ist der einzige ATX-Vorstand auf Twitter

Offenheit für Social Media in der Vorstandsetage? In Österreich eher nicht. Von den 73 ATX-Vorständen ist lediglich ein einziger auf Twitter vertreten und mit den Usern in direktem Kontakt.

OMV-Chef Rainer Seele tut es nicht, voestalpine-Vorstand Wolfgang Eder auch nicht; Erste-Bank-Boss Andreas Treichl tut es ebenso wenig wie A1-Chefin Margarete Schramböck. Sie alle sind auf dem Kurznachrichtendienst Twitter nicht zu finden, exponieren sich nicht in Social-Media-Kanälen.

Er ist der einzige ATX-Vorstand auf Twitter
BILD zu OTS - Kurt Svoboda, Finanz- und Risikovorstand UNIQA
Die 73 Vorstände der im ATX der Wiener Börse vertretenen Unternehmen hadern offenbar mit sozialen Online-Netzwerken. Von den österreichischen Top-Manager ist nur ein einziger Vorstand auf Twitter zu finden, nämlich Kurt Svoboda von der Uniqa. Auf den Karrierenetzwerken LinkedIn und Xing sind von den ATX-Vorständen nur 50 Prozent der Männer und 60 Prozent der Frauen aktiv, geht aus der "Digital ATX"-Analyse der Strategieberatung Oliver Wyman hervor.

Immerhin überflügeln die heimischen ATX-Vorstände damit ihre DAX-Kollegen. Unter den 195 Top-Vorständen in Deutschland sind lediglich 34 Prozent auf Social Media Plattformen aktiv.

"Wer nicht zur direkten Ansprache über einen sozialen Kanal zur Verfügung steht, hat bei Treibern der Digitalisierung schlechte Karten", warnt der Wiener Oliver-Wyman-Partner Martin Rauchenwald. Seiner Meinung nach deutet die Affinität eines Vorstandes zu Social Media an, wie bereit ein Unternehmen für den digitalen Wandel ist. Wer sich verweigere, tue sich schwerer, mit den "Enablern" aus der Startup-Szene überhaupt in Kontakt zu treten. Die Treiber der digitalen Transformation seien fast vollständig über soziale Plattformen miteinander verbunden. Zudem würden die Plattformen oft unterschätzt, was ihr Potenzial für das Teilen von Wissen angehe.

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