...eine Banklehre zu machen, Frau Payer?

Erste Bank.
Im Interview verrät uns Birgit Payer, HR Businesspartnerin Sales & Marketing der ERSTE Bank, ob eine Banklehre noch Zukunft hat.

KURIER: Lohnt es sich noch, eine Banklehre zu machen?

Birgit Payer: Ja. Der Lehrberuf bietet eine sehr breite Ausbildung. In diesem Fall handelt es sich um die Doppellehre Bank- und Bürokaufmann. Man lernt das Bankgeschäft, lernt Kollegen kennen, kann netzwerken. Mit einer Lehre stehen einem alle Möglichkeiten in der Bank offen.

Wie sieht eine Banklehre aus?

Im ersten Lehrjahr durchlaufen die Lehrlinge interne Abteilungen. Im zweiten und dritten Jahr arbeiten sie in verschiedenen Filialen. Derzeit bilden wir 86 Lehrlinge aus. Wir stellen mehr Lehrlinge als Maturanten oder Jungakademiker ein.

Werden Lehrlinge speziell gefördert?

Lehrlinge, die nebenbei die Matura machen, bekommen eine Prämie. Es gibt Wettbewerbe und Projekte für Lehrlinge. Eine Banklehre ist nicht nur eine Fachausbildung, sondern auch Persönlichkeitsentwicklung. Das fördern wir, indem die Lehrlinge ihre Ideen einbringen können und Verantwortung übernehmen.

Wie viel verdient ein Banklehrling?

Nach Ende der Lehre verdient er in der Bank so viel wie ein AHS-Maturant, 2080 Euro brutto.

Bankfilialen schließen, es gibt Netbanking. Ist der Job in Gefahr?

Ziel einer Banklehre ist es, als Kundenberater in einer Filiale tätig zu werden und die braucht es nach wie vor. Ihre Rolle hat sich aber stark verändert. Ein Berater muss seinen Kunden auf verschiedenen Kanälen, z.B. per App, zur Verfügung stehen. Er muss flexibel sein, aktiv auf die Kunden zugehen, sie beraten. Dazu haben sie heute mehr Zeit als früher, wo das Geschäft am Schalter wichtiger war.

Welche Schwierigkeiten gibt es in der Bankenbranche?

Die Schwierigkeit ist es, das Vertrauen der Kunden nach der Wirtschaftskrise wiederzugewinnen. Dafür sind die Kundenberater wichtig.

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