Die vielen Wege zum Verkauf
Verkaufsleiter in der Elektro/Elektronik-Branche in einem Großkonzern. Mit elf bis 20 Jahren Berufserfahrung. Das ist der lukrativste Job im Verkauf, besagt eine Gehaltsstudie.
Bis dahin ist es ein langer Weg. Junge haben jedoch verschiedene Einstiegs- und spätere Aufstiegsmöglichkeiten, um ihrer Traumkarriere im Verkauf näher zu kommen.
Einstieg mit Lehrabschluss
Die Lehre bietet ein umfangreiches Angebot an Berufen. Alleine der Einzelhandel bietet neben dem Bauproduktefachberater, der Parfümeurin, dem Uhren- und Juwelenberater 17 weitere Berufe, in denen das Verkaufen zur Kernkompetenz gehört. Der Vorteil am Einstieg mit Lehre: Lehrlinge dürfen meist im Betrieb, wo sie gelernt haben, bleiben. "Und Statistiken zeigen, dass Lehrabsolventen bessere Chancen beim externen Bewerben haben als Lehrlinge in anderen Branchen", erklärt Peter Zeitler von der Abteilung Bildungspolitik der WKO. Das Einstiegsgehalt kann sich sehen lassen: In den ersten Jahren verdienen Lehr-Absolventen mindestens 1450 Euro brutto. "Wobei das meist überschritten wird. Die Überzahlung beträgt in manchen Branchen bis zu 30 Prozent", so Zeitler. Je besser der Verkäufer, desto mehr Verantwortung, Gebiete und Kunden werden ihm übertragen, was ihn in der Beschäftigungsgruppe aufsteigen lässt. Zeitler: "Dann sind die Gehaltssprünge groß."
Bewerben nach der Matura
Heimische Verkäufer mit AHS-Matura verdienen laut "Gehaltsstudie Verkauf 2013" durchschnittlich 50.000 Euro brutto im Jahr. Vor allem im Einzelhandel finden sich viele mit diesem Abschluss. AHS-Maturanten gingen jedoch zunehmend in die Lehre, um sich für den Einzelhandel richtig zu wappnen, so Zeitler: "Die Einstiegschancen sind hinterher schlicht besser." BHS-Maturanten hingegen gingen direkt arbeiten. Mit Matura steige man im Handels-KV ebenfalls mit einem Mindestgehalt von 1450 Euro brutto ein. "Die Art der Tätigkeit ist für das Gehalt entscheidend, nicht der Abschluss."
Verkaufsjob nach dem Studium
Laut Zeitler gibt es leitende Verkaufspositionen, "in die man direkt nach dem Studium einsteigen kann." In manchen Jobs hingegen müsse man klein anfangen. In beiden Fällen empfiehlt der Experte, sich mit Praktika auf den Wunschberuf vorzubereiten. Mit einem Studium in der Tasche sind die Erwartungen an das Geld groß. Zu Recht. Ein MBA zum Beispiel bringt im Verkauf durchschnittlich 85.000 Euro im Jahr. Interessanterweise verdienen Verkäufer mit abgeschlossenem Doktoratsstudium durchschnittlich um 5000 Euro weniger im Jahr als MBA-Träger. Laut Studie schneiden FH-Absolventen im Verkaufsbereich generell besser ab als Uni-Absolventen.
Hat man vor der Karriere als Verkäufer einen anderen Weg eingeschlagen, bringen Sales-Kurse und Lehrgänge auf den neuesten Wissenstand. Das WIFI bietet den Kurs Marketing und Verkauf an, zudem gibt es diverse gratis Verkaufs-Podcasts auf der Homepage zum Hören.
Das BFI Wien bietet einen zweimonatigen Kompaktlehrgang zu Marketing und Sales mit Abschlusszertifikat an.
Die FH Wien der WKW startet in der Berufsakademie im Herbst einen viersemestrigen MSc-Lehrgang zu Marketing und Verkauf. Das Institut ÖPWZ gibt eine Übersicht über alle Verkaufs-Seminare in ganz Österreich.
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