Die schönste Nachtschicht des Jahres
Ende November geht es los mit den Benimm-Artikeln für die Weihnachtsfeier. Wir kennen sie schon: kein Techtelmechtel auf der Tanzfläche, nicht zu viel Alkohol trinken, nicht den Chef zur versprochenen Beförderung zur Rede stellen. Die Regeln sind so ausführlich und die Möglichkeiten an Fettnäpfchen so groß, dass man jedes Jahr aufs Neue überlegt: Soll ich hin? Oder lass ich es lieber bleiben? Und sich vielleicht zudem auch noch fragt: Brauche ich an einem kalten Dezember-Abend noch mehr Firma?
Dem Abend mit der Belegschaft wohnt ein sehr spezieller Zauber inne. Diversen Studien zufolge freuen sich die meisten, die hingehen, vor allem auf einen – Flirt. Jedermanns Sache ist die Weihnachtsfeier vielleicht gerade deshalb nicht. Man will auch etwaigen Eskapaden tunlichst entkommen, will schließlich Profi bleiben und den beruflichen Abstand wahren. Ein Abend in der Nähe des Chef-Tisches ist vielleicht mühsam. Und sich in der Polonaise "Last Christmas" hinzugeben, freut nur den komischen Kollegen.
Studien zeigen aber: Dieser eine Abend ist gut fürs Betriebsklima. Gemeinsames Essen verbindet, informelles Reden und gemeinsames Trinken auch. Wer die Weihnachtsfeier schwänzt, verpasst das alles. Gibt es auch noch Dankesworte vom Chef, kann man stolz miteinander anstoßen. Wir meinen also: Wenn die Vorgesetzten einmal im Jahr einen ausgeben, sollte man dieser Einladung folgen – solange es so etwas überhaupt noch gibt. Es kann nämlich gut sein, dass dieser Abend die netteste Nachtschicht des Jahres wird.
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