Die Jugend in Österreich macht sich (Geld-) Sorgen
Die Jugend macht sich Sorgen. So viel kann man aus den zahlreichen Studien herauslesen. Teuerungen, Klimakrise und Krieg sollen ihr alltägliches Leben bis zu einem gewissen Grad beeinflussen.
Laut einer aktuellen Analyse des Austrian Onlinepool Klimabesorgnismonitors von Integral und Spectra scheint der Klimawandel hier jedoch stärker in den Hintergrund zu rücken. Ein Drittel (33 Prozent) gab an, „in der letzten Woche“ über den Klimawandel nachgedacht zu haben. Ein Tiefstwert seit Beginn der Messungen im August des Vorjahres. Auch die Bereitschaft, selbst etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen, gehe laut dem Monitor zurück. Nur acht Prozent geben an, ihr Verhalten sicher ändern zu wollen. 61 Prozent seien „eher schon“ dazu bereit. August 2022 waren es noch 70 Prozent.
In den Sinus-Jugendmilieus sei, so Bertram Barth von Integral, eine Polarität zu erkennen. Und zwar zwischen "ausgeprägter Veränderungsbereitschaft und absoluter Unbekümmertheit.“ Stephan Duttenhöfer von Spectra: „Hitzeperioden und Waldbrände schaffen hier deutlich mehr Bewusstsein als Frost während der Marillenblüte." Andere Themen wie Inflation, Mietzinsbremse etc. würden hier für viele relevanter werden.
Geldsorgen
Die Studierenden-App Studo spricht eben diesen Geldsorge-Aspekt mit ihrer neuen Studie an. Denn die Ergebnisse zeigen, dass auch die Sorge der Studierenden rund um das Thema Miet- und Fixkosten gestiegen ist: „Über zwei Drittel zeigen sich aufgrund der wirtschaftlichen Veränderungen besorgt“, heißt es etwa in der Studo-Umfrage. Weswegen weniger geheizt wird. Auch der Strom- und Warmwasserverbrauch wird reduziert.
Sonst versuchen Studierende auch ihren Lebensstil etwas anzupassen: 72 Prozent der Studierenden gehen seltener auswärts essen, um Geld zu sparen und achten bei Einkäufen auf Angebote. Rund ein Drittel der Studierenden in Österreich lebt in einer WG mit ein bis zwei Mitbewohnern. Die Wohnkosten betragen dabei durchschnittlich 457 Euro monatlich. Frauen zahlen hierbei etwas weniger als Männer. Den Grund dafür sieht Studo darin, dass Studentinnen oft mit ihren Partnern oder bei ihrer Familie wohnen, während Studenten öfter allein oder im Wohnheim leben.
Diese Teuerungen und Sorgen wirken sich, laut einer weiteren Studo-Studie, auch auf das Studien-Leben der Befragten aus. So belegen nur zwei Drittel der Studierenden ihre Lehrveranstaltungen weiter wie bisher. Die anderen schrauben ihre ECTS-Anzahl zurück, um stattdessen mehr zu arbeiten. Wieder andere ziehen in Erwägung ihr Studium abbrechen, um arbeiten zu gehen. 28 Prozent der befragten Studierenden arbeiten, um sich ein Studium finanzieren zu können. 60 Prozent werden finanziell von ihrer Familie unterstützt. Ein Drittel der Befragten erhält Beihilfen.
Kommentare