Die Besten fahren zur EM
Wer dabei sein will, braucht folgende Voraussetzungen: überdurchschnittliches Können, Einsatzbereitschaft und physische und psychische Belastbarkeit; maximal 25 Jahre alt; Einverständnis und volle Unterstützung des Betriebs bzw. der Schule; berufsspezifische Englischkenntnisse; ein Staatsmeistertitel. Thomas Schäffer, Europameister-Koch bei den EuroSkills 2012 ist für Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl „gleichzusetzen mit Star-Skispringer Thomas Morgenstern. Beide haben sich im harten Wettbewerb behauptet, beiden haben aus ihrer Ausbildung heraus eine Lebensperspektive erarbeitet“ – der eine im Beruf, der andere im Sport.
35 Teilnehmer aus Österreich
Im Beruf gibt es für Fachkräfte jedes Jahr die Möglichkeit, sich bei den EuroSkills oder WorldSkills mit dem Rest der Welt zu messen. Von 30.11. bis 4.12.2016 finden die Berufs-Europameisterschaften EuroSkills in Göteborg/Schweden statt. Österreich wird mit einem Team von 35 Teilnehmern an den Start gehen. Berufe wie Steinmetz, Fliesenleger, Florist, Koch, Friseur, Spengler oder Landschaftsgärtner sind unter anderen vertreten. Österreich-SiegerDass Österreich, seit vielen Jahren Fixstarter bei den Bewerben, immer besonders gut abschneidet, ist dem guten, dualen Ausbildungssystem geschuldet. „Österreich ist ein sehr erfolgreiches Land bei den internationalen Meisterschaften“, sagt Simon Bartley, Präsident von WorldSkills International, „Österreich bringt hoch qualifizierte Fachkräfte hervor. Das macht auch die Wirtschaft stark: nur der gute Mix aus Uni-Absolventen und Fachkräften funktioniert.“
Große Konkurrenz
Bei den EuroSkills in Göteborg nächste Woche gehen wieder tausende junge Fachkräfte aus ganz Europa an den Start. Was die heutige Generation von den früheren unterscheidet? „Es gibt heute neue Berufe, der Einsatz von Computern hat sich massiv gesteigert und vor allem: die Qualität der Arbeit ist immens gestiegen“, sagt Simon Bartley, „die jungen Menschen sind besser als ihre Eltern und Großeltern, das muss so sein und das ist gut so“. Die Konkurrenz bei den Skills hat sich massiv verschärft, alle sind besser, alle sind professioneller geworden.
Christoph Leitl über die Lehre: „Qualität und Qualifikation gehören zusammen. Beides führt zu Innovation. Ich bin für eine liberale Gewerbeordnung, was den Zugang betrifft. Nicht aber, was die Qualifikation betrifft. Die Qualität aufzugeben, würde unserem Land schaden“, sagt er. Bei den EuroSkills und WorldSkills würden die Fachkräfte zeigen, was mit Können, Einsatzbereitschaft und Talent möglich ist. „Die Teilnehmer sind Vorbilder für die gesamte Jugend. Es ist faszinierend, wie diese jungen Menschen ihr Leben in die Hand nehmen“ so Leitl. Und er hat einen Vorschlag für erfolgreiche Skills-Teilnehmer: „Wer Europameister oder Weltmeister wird, sollte keine theoretische Meisterprüfung mehr machen müssen.“ Der KURIER wird die EuroSkills in Göteborg begleiten – und ausführlich berichten.
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