Das Ausland ruft - was ist zu tun?

Cosima Ferrari geht nach Paris: "Ich wollte schon lange ins Ausland - endlich ist es soweit."
Cosima und Olivia gehen das kommende Semester ins Ausland. Einiges muss selbst organisiert werden.
Paris- hier brauchst du viel Geld

Die Stadt der Liebe ist von negativen Vorurteilen überladen – Franzosen sprechen kein Englisch, sind arrogant und unhöflich.
Cosima Ferrari (22) teilt dieses Bild keinesfalls: "Ich war schon öfters in Paris und habe nur gute Erfahrungen gemacht. Ich finde die Sprache schön und ich mag die Pariser Kultur. Die Stadt hat für mich etwas Zeitloses" – denn "sous le ciel de paris" lebt der Charme auf ewig.
Nach mehreren Sprachreisen kehrt die Studentin nun für längere Zeit nach Paris zurück. Derzeit ist sie im dritten Semester des Studiengangs Kommunikationsmanagement auf der FH Wien. Ab Ende August studiert sie an der Business School INSEEC in der französischen Hauptstadt.

Erste Schritte: Um an der Partneruniversität in Paris zu studieren, bewarb sich Cosima ein halbes Jahr vorher. Dazu schickte sie ihren Lebenslauf und ein Motivationsschreiben, natürlich auf Französisch, zu den Unis. Der Aufwand wurde belohnt. Cosima ist überzeugt, dass sie ein Auslandsaufenthalt bereichern wird. Ganz besonders in ihrem französischen Wortschatz.

Anlaufstellen: Der Ablauf der Organisation ist bei Austauschprogrammen innerhalb und außerhalb der EU ähnlich. "Nach der Nominierung war meine erste Anlaufstelle das internationale Büro meiner Uni",erklärt Cosima. Nachdem die Bewerbung in der Heimat abgeschlossen ist, muss man sich mit Fragen an die Auslandsuniversität wenden.

Finanzierung: Cosima spart schon lange für einen Auslandsaufenthalt – einen Teil der Kosten kann sie selber abdecken. Da Paris aber nicht das günstigste Fleckchen ist, ist sie auf finanzielle Hilfe ihrer Eltern angewiesen. Weiters bekommt sie einen Erasmus-Zuschuss von ungefähr 300 Euro. Kriterium ist, dass man drei ECTS-Punkte pro Monat absolviert.

Wohnen: "Ich habe sehr viel Unterstützung erhalten, nur bei der Wohnungssuche nicht. Viele europäischen Unis helfen dabei, aber die Business School leider nicht", sagt Cosima. Auf einer Orientierungs-Veranstaltung der FH lernte Cosima ein Mädchen kennen, das ebenfalls nach Paris geht. "Wir planen schon den Aufenthalt und wollen auch zusammen eine Wohnung suchen."

Mumbai- hier brauchst du Oropax

Mumbai gilt als farbenfrohe, aber auch schmutzige und von Lärm erfüllte Metropole. Neben den viel befahrenen Straßen stehen bunte Tempel. Eine Stadt der Gegensätze.
Unter anderem deswegen üben Mumbai und auch der Subkontinent eine gewisse Faszination auf Olivia Herzog (23) aus: „Vor einem Jahr war ich drei Wochen auf Urlaub dort. Mein Bauchgefühl sagte mir, dass ich wieder nach Indien sollte. Irgendwie zieht es mich an.“ Seit einem Jahr studiert Olivia Sozial- und Humanökonomie an der Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung. Ab September studiert sie in Mumbai.

Erste Schritte: Die Bewerbungsfristen des Austauschprogramms „Joint Studies“ für das Wintersemester 2015 endeten schon im November des vorigen Jahres. Man muss sich also ein Jahr vorher bewerben. „Es war eine schwierige Entscheidung, ich hatte gerade meinen Master begonnen und schon musste ich mir Gedanken über mein Auslandssemester machen“, erzählt sie. Vorab knüpfte sie Kontakte zu anderen Studenten, die wie sie nach Indien gehen oder schon dort waren.

Anlaufstellen: Olivias erste Anlaufstelle war das internationale Büro ihrer Universität. Ihr Betreuer half ihr durch das Bewerbungsprozedere. Die Kommunikation mit der indischen Universität war nicht ganz leicht, auf Antworten musste sie lange warten: „Bevor ich zum Studieren anfange, möchte ich rumreisen. Mich interessiert, welches Visum ich dafür brauche, ich bekomme aber keine Antwort.“

Finanzierung: Olivia bekommt seit Anfang ihres Bachelorstudiums Beihilfe. Diese läuft auch während ihres Auslandsaufenthalt weiter. Zusätzlich erhält sie von der Studienbeihilfe einmalig 580 Euro für die entstehenden Reisekosten.

Wohnen: Die Universität in Mumbai stellt den internationalen Studenten ein Wohnheim zu Verfügung, das sehr hohe Sicherheitsbestimmungen aufweist. Nur mit Karte wird einem der Zutritt zum Campus gewährt. Herzog ist auch froh über die Wohnsituation, „denn Mumbai ist nicht die sicherste Stadt“, so Herzog. Und relativiert: „Sicherheit muss sein und geht vor, doch zu viel Angst ist auch nicht gut.“

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