Eine große Aufgabe, die einem Start-up anvertraut wurde, das sich in der Breite noch keinen großen Namen gemacht hat. Obwohl es, im Vergleich zu anderen Neugründungen, mit sieben Jahren schon eine lange Lebensdauer aufweist.
„Wir haben großen Wert auf die Entwicklung der Software gelegt“, erklärt der Grazer Wolfgang Konrad, der gemeinsam mit seinem Bruder Andreas Konrad sowie Christoph Berdenich die Geschäftsführung bildet. „Die Entwicklungszeit war sehr lange und intensiv. In Wahrheit sind wir erst vergangenen August mit dieser Version online gegangen.“
Die Plattform Busfinder hat heute zwei Standbeine: Neben der logistischen Abwicklung von Großevents wie dem Grand Prix, möchte sie als „Airbnb“ für Busse auftreten.
Heißt: Möchte ein Kunde einen Bus mieten, ist das oft kompliziert – Ruhezeiten der Fahrer müssen eingehalten, Routen geplant und die Maut bezahlt werden. Die Plattform übernimmt das – macht den Preisvergleich, erstellt die Reiseroute und spuckt ein Angebot binnen Minuten aus, statt – wenn man es manuell planen würde – in mehreren Tagen, erklärt Wolfgang Konrad.
Gebucht werden kann vom Achtsitzer bis zum Stockbus mit 85 Sitzplätzen. Mittlerweile sind es über 300 Busunternehmen, die bei Busfinder zur Verfügung stehen. Im Angebot sind bislang acht Länder, darunter der DACH-Raum, Tschechien, Schweden, Slowakei, Luxemburg und die Niederlande. „Der Bedarf ist aktuell höher als wir noch liefern können“, sagt Konrad. „Das ist ein ganz großer Aufruf an die Busunternehmen, dass wir weiterkommen.“
Große Zukunftspläne
Denn das Start-up hat große Pläne: Über den Winter – die Nebensaison im Busgeschäft – will es 100 weitere Buspartner gewinnen und nächste Saison mit 400 Vermietern an den Start gehen. Idealerweise in zwölf Ländern.
Sodass man sich eine Busreise oder einen Ausflug via Busfinder bald im ganzen europäischen Raum problemlos zusammenstellen kann. „Das ist unser Endziel: Egal wo ich einen Bus brauche, gehe ich auf Busfinder und finde einen“, sagt Konrad. Das eigene Personal wird deshalb bis zum Ende des Jahres von 15 auf 30 verdoppelt.
Denn Wachstumspotenzial sieht der Co-Geschäftsführer ganz eindeutig: „Der Bus hat eine bessere CO2-Bilanz als der Zug und ist flexibler. Die Reisebusse, die heute unterwegs sind, kann man auch mit jenen vor zehn, zwanzig Jahren nicht mehr vergleichen.“
Und beim diesjährigen Grand Prix? Da „läuft es super gut“, sagt Konrad. „Es wird nach wie vor gebucht.“ Bislang sind es mehrere tausend Besucher, die mit dem Bus kommen und insgesamt 150 Haltestellen quer durch Österreich dafür nutzen können.
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