Bye-bye, Yahoo! CEO Mayer geht
Seit die damals 36-jährige Marissa Mayer 2012 an die Spitze des Internet-Unternehmens Yahoo kam, war sie wohl öfter in die Schlagzeilen, als ihr lieb war. Etwa: Just an dem Tag, als Yahoo sie als neue Chefin verkündete, gab sie bekannt, dass sie schwanger ist. Für ihren Sohn richtete sie damals ein Kinderzimmer neben ihrem Büro ein – der Konzern sei in einer wichtigen Phase, sie wolle nicht in Karenz gehen, lieber durcharbeiten. Auch bei ihren Zwillingen, die 2015 kamen, machte sie keine Pause – völlig unverständlich für die Öffentlichkeit. Oder: 2013 strich sie für alle 11.500 Mitarbeiter das Homeoffice. "Geschwindigkeit und Qualität leiden, wenn wir zu Hause arbeiten. Wir müssen ein Yahoo sein. Das fängt damit an, dass wir physisch zusammen sind", schickte sie damals aus. Weltfremd, fanden die Mitarbeiter.
Als Chefin war Mayer eindeutig mutig. Ihre Entscheidungen – unter anderem um 1,1 Milliarden Dollar Tumblr zu kaufen – wurden aber oft kritisiert und spiegelten sich rasch im sinkenden Aktienkurs wieder. Als im Jänner heuer auch noch bekannt wurde, dass 2013 und 2014 1,5 Milliarden Yahoo-Nutzerprofile geknackt wurden, bewies sie jedoch Haltung: Da das unter ihrer Führung passierte, verzichtete sie auf ihre Prämie. Von bis zu zwei Millionen Dollar und Aktien im Wert von zwölf Millionen Dollar war hier die Rede.
Nach langem Ringen um Erfolg ist diese Woche bekannt geworden: Mayer verabschiedet sich als Chefin. Denn: Vergangenes Jahr verkaufte sie das Webgeschäft – und somit den Kern des Internet-Unternehmens – für 4,8 Milliarden Dollar an den Telekom-Konzern Verizon. Dieser Deal soll bis zum Sommer abgeschlossen werden. Ihr Job wird dann obsolet. Was vom Konzern übrig bleibt, soll Thomas McInerney verwalten. Für diesen Job soll er allerdings das Doppelte von Mayer kriegen – zwei Millionen Dollar Grundgehalt im Jahr. Yahoo soll künftig Altaba heißen, Alibaba und Yahoo Japan sind die Besitzer.
Laut Forbes-Liste ist die 41-Jährige heute 430 Millionen schwer. Mit ihrer Abfindung wird sich die Zahl nochmals nach oben korrigieren. Für ihren Abgang erhält sie drei Millionen Dollar in bar und Aktien im Wert von 20 Millionen Dollar. Mit so einem Fallschirm sollte der Absprung – wohin, ist ungewiss – nicht so schwierig werden.
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