Lehrer und Schüler sollten beurteilt werden

Lehrer und Schüler sollten beurteilt werden
Schülervertreter: "Mehr Rückmeldungen würden die Leistung der Lehrer und der Schüler verbessern."

Wie kann der Unterricht besser werden? Für Daniel Perschy, Bundesobmann der Schülerunion, ist die Antwort klar: "Wir müssen eine Feedbackkultur leben und zu einem selbstverständlichen Teil des Schulalltags machen. Wenn mir nämlich keiner sagt, wo ich mich verbessern kann, werde ich das auch niemals tun. Das gilt sowohl für Lehrer als auch für Schüler."

Die Schülerunion fordert deshalb ein verpflichtendes Lehrerfeedback, das von Schülern ab der 5. Schulstufe gegeben werden soll. Die Rückmeldung soll anonym und zwei Mal im Jahr elektronisch durchgeführt werden. Dazu soll ein Bogen unter Beteiligung der Schulpartner ausgearbeitet werden, wobei die Fragestellungen zwischen Ober- und Unterstufe differenziert werden soll. "Ein negatives Feedback soll Konsequenzen haben, z.B. in Form von Fortbildung", sagt Perschy.

Auch Schüler sollten einmal pro Semester verpflichtend eine Rückmeldung durch den Klassenvorstand erhalten. Perschy: "Diese soll mündlich oder schriftlich gegeben werden. Klassenvorstand und die Fachlehrer sollen das Feedback erstellen, in dem zum Beispiel die Stärken und Schwächen herausgearbeitet werden. Aus einer Note allein kann ein Schüler nämlich noch nichts herauslesen."

Andrea Eitler, Lehrerin und Schulqualitätsprojektmanagerin an der BHAK St.Pölten erzählt welche Rolle Feedbackkultur an der BHAK einnimmt: „Feedback an unserer Schule ist eine begleitende Maßnahme, die regelmäßig durchgeführt wird. In den Bereichen, wo aufgrund der Befragungsergebnisse Optimierungsbedarf festgestellt wird, werden auch entsprechende Aktivitäten gesetzt. Beispielsweise können unsere Schüler jederzeit ihre Noten über die Website der Schule aktuell abrufen. Damit sind Noten dokumentiert und transparent. Insgesamt wurde das Klassen- und Schulklima von unseren SchülerInnen im Feedback 2012 als „gut“ bewertet. Das ist besser als in den Jahren davor.“

Für Schülerin Caroline Embacher, 17 Jahre, BG Zaunergasse gehört Feedback schon lange zum Alltag in der Schule. "Das Unterrichtsklima hat sich wesentlich verbessert, insbesondere was den Umgang mit Lehrern betrifft, die von Schülern bisher als zu streng oder schwierig empfunden wurden. Feedback hilft unnötige Konflikte von vorne herein zu vermeiden.“

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