Arbeitskräfte-Verleih mit Chancen
Rund 62.000 Menschen sind in Österreich im Schnitt pro Monat in der Zeitarbeit tätig. Insgesamt waren das von Juli 2014 bis Ende Juni 2015 mehr als 144.000 Menschen. Sie bekamen vor allem in den Sparten Industrie, Gewerbe und Handwerk einen temporären Arbeitsauftrag. Pro Jahr wird ein Zeitarbeiter im Schnitt 2,5 Mal von der Zeitarbeitsfirma an Betriebe überlassen. Dem negativen Nimbus des schlecht bezahlten, unsicheren Jobs wird per Gesetz entgegengewirkt: Ein Zeitarbeiter ist grundsätzlich mit der Stammbelegschaft im jeweiligen Betrieb, an den er verliehen wird, gleichgestellt. Er hat Anspruch auf dasselbe Gehalt wie ein ebenbürtiger Fixangestellter, Anspruch auf Weiterbildung und Sozialleistungen und es gilt ebenso das Diskriminierungsverbot. Kritik gab es in den vergangenen Jahren zu unseriösen Anbietern, die sich nicht daran halten.
"Zeitarbeit ist eine wichtige Schnittstelle zwischen Unternehmen und Bewerbern", sagt Erich Pichorner, CEO der Manpower Group, Österreichs Nummer zwei in der Zeitarbeit. "Einerseits ermöglicht sie den Unternehmen schnell Zugang zu qualifizierten Spezialisten, andererseits bietet sie WiedereinsteigerInnen und niedrig qualifizierten Arbeitslosen einen erleichterten Zugang zum Arbeitsmarkt."
Jeder Zweite fix
Das zeigen auch die Zahlen: Laut dem Verband "Österreichs Personaldienstleister" kam jeder zweite Zeitarbeiter aus der Arbeitslosigkeit, 14 Prozent werden nach der Zeitarbeit wieder arbeitslos. 52 Prozent der Zeitarbeiter werden in ein fixes Dienstverhältnis bei einem Kunden übernommen. 63 Prozent von ihnen bleiben länger als ein Jahr dort beschäftigt. In der Manpower Group wurden im Vorjahr 581 Dienstnehmer in Dauerstellen übernommen – etwa in der Papierindustrie, der Chemischen Industrie, der Metall- und Fahrzeug- und Elektroindustrie. Österreichs größte Zeitarbeitsfirma Trenkwalder gehört mit 6000 Mitarbeitern laut Geschäftsführer Klaus Lercher zu den größten Abnehmern des AMS. Trenkwalder International hat 2014 die Initiative "Alliance for integration@work" ins Leben gerufen: Bis 2017 will man für 10.000 Arbeitslose Jobs in 17 europäischen Ländern finden.
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