Netzwerken muss nicht Männersache sein

Netzwerken muss nicht Männersache sein
Berufliches Netzwerken fördert die Karriere. Wie es (online) gelingt und wie Frauen darin besser werden

Unsere Zeit ist begrenzt. Gerade die Zeit, die wir in Beziehungen investieren. Wer Karriere machen möchte, muss verstärkt überlegen, welche Beziehungen förderlich fürs berufliche Aufsteigen sind – und nicht vordergründig für eine Freundschaft.

Männer netzwerken tendenziell besser

„Neben der Überwindung von Stereotypen, einer klaren Karrierestrategie sowie einem selbstbewussten Auftreten in Verhandlungen ist das Knüpfen von Netzwerken essentiell“, sagt Isabell Welpe, Professorin an der Technischen Universität München, zum Business-Netzwerk XING. In einer Studie hat sie Kriterien untersucht, wie Führungskräfte ausgewählt und untersucht werden. Männer seien darin tendenziell besser.

Eine XING-Analyse bestätigt das. Immer noch sind rund 70 Prozent der Mitglieder, die online Netzwerkfunktionen nützen, männlich. Zwar ist 2013 die Anzahl an weiblichen Neu-Mitgliedern im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent angestiegen. Dennoch sind Frauen schlechter vernetzt und weniger aktiv auf der Plattform als Männer. Sie haben weniger Kontakte und loggen sich seltener ein.

Die Analyse zeigt, dass Frauen eher Kontakte auf der gleichen Karrierestufe knüpfen, während Männer sich vermehrt mit Personen in einer höheren Position vernetzen. Frauen haben ihre Kontakte vor allem in der eigenen Firma, Männer suchen sie auch in anderen Unternehmen. Dadurch stehen ihre Karrierechancen besser.

Netzwerken läuft heute online

Im Zeitalter der Internet-Kommunikation kann es sehr nützlich sein, online ein Profil auf Business-Netzwerken wie XING oder Linkedin zu erstellen. Das sollte aber vollständig und aussagekräftig sein.

Peer Bieber von der alternativen Jobbörse TalentFrogs.de betont im Gespräch mit deutsche-startups.de, dass vor allem harte Fakten wichtig sind. Welche Programme beherrscht werden ist beispielsweise eine wichtige Information und wird von Arbeitgebern vor sozialen Stärken angesehen. Besonders Frauen legen eher Wert darauf, Soft Skills anzugeben, was auf der Prioritätenliste erst an zweiter Stelle stehen sollte. Auch klischeehaft weibliche Interessen wie Reiten und Yoga sollten ergänzt oder ersetzt werden mit anderen, damit ein seriöses Gesamtbild entsteht. Doch sollten alle angeführten Hobbys wahr sein, ansonsten wartet eine Blamage beim Vorstellungsgespräch.

So wird das Netzwerk karrierefördernd

XING-Experten haben Ratschläge parat, die zur Karriere verhelfen.

Vorbild und Helfer. Um ein förderliches berufliches Netzwerk zu knüpfen, kann ein Mentor helfen. Jemand, dem man nacheifert und der selbst Interesse daran hat, einen zu fördern. Von seinem Netzwerk kann man profitieren.

Kontakt statt Freundschaft. Das Netzwerk sollte sich nicht auf das eigene Team und sympathische Kollegen beschränken. Wichtig sind Kontakte mit Führungskräften, Entscheidern außerhalb der eigenen Firma und solchen auf einer höheren Karriereebene.

Beziehung und Interesse. Eine Beziehung mit interessanten Menschen kann aufgebaut werden, indem man sie auf ihre Vorträge oder Artikel anspricht. Wer über die Person recherchiert hat, zeigt Interesse.

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