Kanzleramt will Statistik Austria umbauen
Die Statistik Austria steht laut Medienbericht vor einem Umbau. Intern habe dieser sogar schon begonnen. Eine Reformgruppe unter Leitung von Dieter Kandlhofer, Generalsekretär im Kanzleramt, solle "das Bundesstatistikgesetz überarbeiten und die Weichen für eine Neuorganisation der Statistik stellen", schreibt der Standard.
Die Statistik Austria wurde 2000 ausgegliedert und agiert weitgehend unabhängig. Ihre Kommunikation solle künftig vom Kanzleramt aus koordiniert werden, heißt es weiter. Generaldirektor Konrad Pesendorfer, der ehemalige wirtschaftspolitische Berater von Kanzler Werner Faymann (SPÖ), wehre sich gegen den Umbau, sei aber nicht Mitglied der Reformgruppe. Sein Vertrag, der Ende 2019 ausläuft, werde auch nicht verlängert. Die zweite Generaldirektorin der Statistik Austria, Gabriela Petrovic, die für kaufmännische Angelegenheiten des Hauses zuständig ist, sei hingegen schon in der Reformgruppe.
Presseabteilung wird drastisch verkleinert
Die Presseabteilung solle von derzeit acht auf zwei Mitglieder reduziert werden. Auch die Abteilung für Analyse solle aufgelöst werden. Diese sei für die Zusammenarbeit mit externen Einrichtungen verantwortlich, organisiere also die Datenweitergabe an Universitäten und Forschungsinstitute wie das IHS und das Wifo, schreibt die Zeitung.
Kanzleramt: "Doppelgleisigkeiten" beseitigen
Petrovic hat gegenüber der Zeitung die Umorganisation der Presseabteilung mit Sparmaßnahmen begründet. Das Budget, das zuletzt 50,4 Mio. Euro betrug, solle heuer um eine Million gekürzt werden, so die Zeitung. Das Kanzleramt wiederum sagte laut "Standard": "Mehr als 19 Jahre nach Ausgliederung der Statistik Austria in eine nachgelagerte Dienststelle des Bundeskanzleramtes ist es an der Zeit, eine Evaluierung durchzuführen." Daran arbeite die Reformgruppe nun. Ziel sei es dabei, die Effizienz zu steigern und "Doppelgleisigkeiten" zwischen Kanzleramt und Statistik zu beseitigen, was zu Kosteneinsparungen führen werde. An der Eigenständigkeit der Statistik Austria als Institution werde sich nichts ändern.
Kommentare