Kampf gegen schwarze Schafe auf der Piste

Keine Kurse für Skilehrer mehr gibt es in diesem Winter in Salzburg.
Verschärftes Lohn- und Sozialdumping-Gesetz regt britische Reiseveranstalter auf.

Britische Reiseveranstalter sind "not amused". Österreich verschärft per 1. Jänner 2015 die Regelungen gegen Lohn- und Sozialdumping. Das trifft auch britische Skilehrer, die auf österreichischen Pisten unterwegs sind. Die Lohnkontrolle wird erweitert. Geprüft wird künftig nicht nur, ob der Kollektivvertragslohn bezahlt wird, sondern auch zusätzliche Gehaltsbestandteile wie Überstunden. Es drohen Strafen bis zu 10.000 Euro.

Reiseveranstalter – etwa aus Großbritannien oder Ungarn – arbeiten in Österreich mitunter mit eigenem Personal. Das heißt, nicht nur die Gäste sondern auch Koch, Kellner und Skilehrer kommen aus Ungarn oder Großbritannien. Ob sie nach österreichischem Gesetz entlohnt werden, wird jetzt schärfer kontrolliert.

Teurere Charlets

In britischen Online-Medien wird bereits vorgerechnet, dass der Familien-Skiurlaub in Österreich nun um 140 Pfund (176 Euro) teurer wird. "Chalets bieten oft All-Inklusive-Pakete für ihre Gäste – und diese werden nun wohl teurer", erläutert auch Alexander Rauner von der Bundessparte Tourismus.

Laut Christian Abenthung vom Österreichischen Skischulverband sind auf Österreichs Pisten "sicher Tausende illegale Skilehrer" unterwegs. Das liege nicht an der gesetzlichen Grundlage, sondern an mangelnden Kontrollmöglichkeiten. Abenthung: "Wir gehen in Österreich bei den Kontrollen auch nicht so rigoros vor wie die Italiener oder Franzosen, die illegale Skilehrer gleich auf der Piste verhaften." Probleme sieht Abenthung vor allem in der Steiermark, Niederösterreich und Kärnten, wo viele nicht gemeldete Skilehrer aus Ungarn und Tschechien unterwegs sind. Salzburgs Skischulen rüsten sich jedenfalls gegen die "illegale" Konkurrenz aus dem Ausland. Statt bisher einem werden ab dieser Saison zwei Kontrolleure auf den Pisten unterwegs sein.

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