Kärntner Banken verärgert über das Land

Kärntner Banken verärgert über das Land
Der gesamte öffentliche Zahlungsverkehr läuft über die Ex-Hypo, die jetzige Anadi Bank.

Die in Kärnten tätigen Banken sind auf die Landesregierung nicht gut zu sprechen. Denn der gesamte öffentliche Zahlungsverkehr läuft über die Ex-Hypo-Österreich, die jetzige Anadi Bank. "Wir sind der Meinung, dass das Land den Zahlungsverkehr ausschreiben müsste", sagt Herta Stockbauer, Chefin der Bank für Kärnten und Steiermark (BKS) und Konsolentin des Bankenverbandes.

Die Anadi Bank, die zur indischen Anadi-Finanzgruppe gehört, mischt zudem mit vergleichsweise hohe Sparzinsen den Wettbewerb in Südösterreich ordentlich auf – genau dort, wo die Banken wegen der sehr schlechten Regionalentwicklung ohnehin wenig Geschäft machen. "Die Kreditnachfrage der Kärntner Firmen ging im Vorjahr leicht zurück und stagniert auch heuer", sagt Stockbauer. "In anderen Regionen, etwa der Steiermark, ist heuer hingegen ein gewisser konjunktureller Rückenwind zu spüren, in Kärnten aber leider nicht", betont die BKS-Chefin.

Die Bank hat es im Vorjahr dennoch geschafft, ihren Jahresüberschuss nach Steuern um fast 15 Prozent auf 46,6 Millionen Euro zu erhöhen. Deutlich gewachsen sind die Einlagen der Kunden, die die Grenze von fünf Milliarden Euro übersprangen. Wichtige Märkte für die BKS sind neben der Steiermark und Kärnten auch Kroatien und Slowenien. In beiden Märkten ist die Bank vergleichsweise gut unterwegs, sie hat kaum Schweizer-Franken-Kredite vergeben und konnte Verluste vermeiden.

Auch bei der Ex-Hypo, der Heta, ist die BKS nicht involviert: Keine Heta-Anleihen, keine Forderungen – auch nicht an das Land Kärnten. Stockbauer befürchtet allerdings einen Reputationsverlust nicht nur Kärntens sondern ganz Österreichs wegen des Heta-Zahlungsstopps.

Einlagensicherung

Sparer sollten sich durch die Umstellung des Sicherungssystems für Einlagen bei Banken nicht verunsichern lassen. "Es wird auch in Zukunft keine sicherere Geldanlage als Bankeinlagen geben", betont sie. Ab 2019 ist der Staat nicht mehr für die Garantie der Spareinlagen zuständig. Dann werden ausschließlich die Banken, die dafür einen Sicherungsfonds aufbauen, bei einer Bankpleite die Auszahlung von Einlagen bis zu 100.000 Euro pro Person garantieren.

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