AT&S: Androsch verteidigt Schließung
Nachdem einer der potenziellen Interessenten abgesagt hat, mussten wir feststellen, dass wir keine Alternative haben, um diesen Standort weiterführen zu können." Mit Jahresende 2013 wird der börsennotierte Leiterplattenhersteller AT&S Austria Technologie & Systemtechnik AG sein Werk in Klagenfurt schließen; 109 Menschen werden ihren Arbeitsplatz verlieren (mehr dazu...). Der Standort könne aus betriebswirtschaftlichen Gründen nicht mehr fortgeführt werden, sagte AT&S-Vorstandschef Andreas Gerstenmayer vor rund einer Woche. In Kärnten werden einseitige Leiterplatten produziert.
"Kirchtag ist, wo die Musi spielt"
Nun hat der Industrielle Hannes Androsch in einem Interview mit der Kleinen Zeitung die Entscheidung zur Werksschließung verteidigt. Die Verlagerung nach China passiere nicht, weil die Lohnkosten dort so niedrig seien, sondern weil dort die Absatzmärkte lägen, so Androsch. "Kirchtag ist dort, wo die Musi spielt." Das Klagenfurter Werk habe das Unternehmen in Summe 6,9 Millionen Euro gekostet. Die Androsch Privatstiftung ist mit 21,51 Prozent größter Einzelaktionär von AT&S.
Der Standort in der Steiermark hätten die "wesentlich höhere technologische Kompetenz" als das Werk in Klagenfurt. "Aber auch das in Kombination mit dem Engagement in China." Um im Wettbewerb mit Fernost zu bestehen, müsse Europa seine industrielle Basis erhalten, glaubt Androsch. "Das erfordert Innovationen und Produktivität mit wettbewerbsfähigen Lohnstückkosten." Weiters seien Energie- und "Bürokratiekosten" in Österreich zu hoch, bemängelte der frühere Finanzminister.
Kommentare