AT&S schließt Werk in Klagenfurt
Die börsenotierte AT&S hat das Aus für das Klagenfurter Werk und damit für 109 Arbeitsplätze beschlossen. Bereits Ende 2013 soll der Standort, der vor zehn Jahren von der insolventen AIK Electronics Austria übernommen wurde, geschlossen werden. Das Werk war die einzige Fabrik der AT&S, in der einseitige Leiterplatten für Europa hergestellt wurden. Die Nachfrage für diese ist seit 2004 rückläufig, zudem nimmt die Billigkonkurrenz aus Asien zu. Der Umsatz der AT&S Klagenfurt ist von 2011 auf 2012 von 16,3 auf 13,5 Mio. Euro gesunken. Der Bilanzverlust stieg von 300.000 auf 1,45 Mio. Euro.
AT&S-Vorstandschef Andreas Gerstenmayer sagte am Dienstag, dass „die Auslastung in Klagenfurt nicht auf ein wirtschaftlich vertretbares Niveau“ gebracht werden konnte. „Infolgedessen kann auch die Ergebnissituation nicht wesentlich und nachhaltig verbessert werden“, erklärte er in einer Aussendung. Für die 109 Mitarbeiter werde ein Sozialplan angestrebt.
China-Investment
Der Leiterplattenhersteller mit einem Jahresumsatz von rund 540 Millionen Euro setzt weiter auf Asien. 350 Mio. Euro fließen in ein Werk im Südwesten Chinas, in dem IC Substrate produziert werden sollen. Diese werden benötigt, um Halbleiter auf Leiterplatten zu fixieren. Da es wenige Hersteller auf diesem Gebiet gibt, verspricht sich AT&S hohe Margen. 2016 soll die Serienproduktion starten. Die lange Vorlaufzeit sei notwendig, um die hohe Qualität der immer kleiner werdenden Bauteile zu garantieren.
AT&S (Austria Technologie & Systemtechnik) gehört zu 21,51 Prozent der Androsch Privatstiftung, 17,74 Prozent hält die Dörflinger-Privatstiftung, knapp zehn Prozent das Unternehmen selbst. Die Hälfte der Aktien befinden sich in Streubesitz.
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