JPMorgan-Verlust weit höher als gedacht

JPMorgan-Verlust weit höher als gedacht
Zwischen sechs und neun Milliarden Dollar sollen durch Fehlspekulationen verloren gegangen sein. Die Bank wird das nicht weiter erschüttern.

Die Verluste der größten US-Bank JPMorgan Chase nach Fehlspekulationen könnten noch weit höher sein als zunächst eingeräumt. Die New York Times berichtete, im schlimmsten Fall könne sich der Verlust einer internen Berechnung zufolge auf acht bis neun Milliarden Dollar belaufen. Andere Experten gingen eher von sechs bis sieben Milliarden Dollar Verlust aus, weil sich die Bank bereits von den problematischsten Handelspositionen getrennt habe.

JPMorgan-Chef Jamie Dimon hatte die Verluste durch Fehlspekulationen mit Kreditausfallversicherungen im Mai zunächst auf zwei Milliarden Dollar beziffert, aber eingeräumt, dass sie noch weiter anwachsen könnten.

 

Vergangene Woche berichtete der US-Fernsehsender CNBC, die Verluste würden sechs oder sieben Milliarden Dollar nicht übersteigen, da das Unternehmen schnell reagiert habe. Demnach veräußerte die Bank 65 bis 70 Prozent der Papiere, mit denen sich ihre Investmentabteilung in London verzockt hatte.

Die Lage der Bank hat sich jedoch verschlechtert, weil inzwischen Hedgefonds gegen sie wetten. Laut NYT will JPMorgan Chase am 13. Juli bei der Veröffentlichung der Quartalszahlen bekanntgeben, wie hoch die Verluste wirklich sind.

Auch wenn die Verluste deutlich höher ausfallen als bislang angenommen, dürften sie JPMorgan noch lange nicht das Genick brechen - die Bank verdiente allein im vergangenen Jahr 19 Milliarden Dollar. Bankchef Jamie Dimon hatte hatte das Spekulationsdesaster mit einer schlechten Überwachung der Händler und deren Ahnungslosigkeit begründet und als "isoliertes Ereignis" bezeichnet.

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