Johanna Quandt 89-jährig verstorben

BMW-Großaktionärin Johanna Quandt ist tot. Das Oberhaupt der Unternehmerfamilie Quandt starb bereits am Montag im Alter von 89 Jahren in Bad Homburg bei Frankfurt. Das sagte ein Sprecher der Familie Quandt am Mittwoch.
Johanna Quandt kontrollierte zusammen mit ihren Kindern Stefan Quandt und Susanne Klatten rund 47 Prozent am Autokonzern BMW. Die Quandts gehören mit einem geschätzten Vermögen von mehr als 30 Milliarden Euro zu den reichsten Familien Deutschlands. Sie besitzen neben ihren Anteilen an BMW den Chemiekonzern Altana, sowie Anteile an SGL Carbon und Nordex.
Johanna Maria Quandt, so ihr vollständiger Name, lernte in den fünfziger Jahren den Unternehmer Herbert Quandt kennen, den sie 1960 heiratete. Nach seinem Tod im Jahr 1982 übernahm Johanna Quandt in ihrer Funktion als Testamentsvollstreckerin Mandate in den Aufsichtsräten von BMW, Altana und anderen Gesellschaften. Sie übte die Mandate bis 1997 aus, bevor sie die unternehmerische Verantwortung an ihre Kinder Susanne Klatten und Stefan Quandt übergab.
Johanna Quandt machte sich auch einen Namen durch ihr gemeinnütziges Engagement. Unter anderem förderte sie junge Journalisten. Ausdruck dieses Engagements war auch die Stiftung des Herbert Quandt Medien-Preises (1986) und die Gründung der Johanna-Quandt-Stiftung (1996), der sie als Kuratoriumsvorsitzende vorstand. Darüber hinaus engagierte sie sich für die Medizin und die medizinisch-wissenschaftliche Forschung.
Ins Rampenlicht stellte sich Johanna Quandt nur ungern. Zurückgezogen lebte die BMW-Erbin und Mäzenatin in einer Villa in Bad Homburg im Taunus. Bei ihren wenigen öffentlichen Auftritten beeindruckte sie jedoch mit ihrer Aura einer Grande Dame, mit Energie und Selbstbewusstsein
Zunächst hatte die "Süddeutsche Zeitung" ( SZ) über den Tod der Großaktionärin berichtet.
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