Jedes vierte Buch wird im Internet gekauft

Jedes vierte Buch wird im Internet gekauft
Buchhandel: Dank Weihnachten verdreifachen sich im Dezember die Umsätze. Thalia setzt auf Zusatzartikel und eBooks.

Ob gezielter Kauf oder noch schnell ein Verlegenheitsgeschenk suchen: Wer kurz vor Weihnachten in eine Buchhandlung geht, kann sich meist auf lange Warteschlangen an den Kassen einstellen. Denn im Dezember herrscht Hochkonjunktur im Buchhandel. Die Umsätze sind bis zu drei Mal so hoch wie in normalen Monaten. Ein Viertel des Geschäfts läuft aber bereits außerhalb der Buchhandlungen - im Internet. "Der stationäre Handel wird in den nächsten fünf Jahren seine Position als Hauptabsatzkanal für Bücher verlieren", schätzt Josef Pretzl, Thalia-Österreich-Chef.

Läden verlieren an Umsatz

Jedes vierte Buch wird im Internet gekauft

Vor allem bei Sachbüchern gibt es eine starke Abwanderung ins Internet. Thalia, vor Morawa die Nummer eins im österreichischen Buchhandel, reagiert unter anderem mit verstärkter Lehrlingsausbildung auf den Trend.

Pretzl: "Wir haben heuer 42 Lehrlinge aufgenommen und starten mit zwei eigenen Berufsschulklassen, in denen eCommerce und Social Media fixe Ausbildungsbestandteile sind." Der stationäre Handel würde zwar ein wichtiges Standbein bleiben, aber zunehmend unter Druck geraten. Sprich: Die Läden verlieren an Umsatz.

Österreichweit gibt es rund 1160 Buchhandlungen im engeren Sinn, davon allein 500 in Wien. Im Vorjahr haben die Österreicher knapp 480 Millionen Euro für Bücher ausgegeben, ein Drittel davon für Belletristik, gefolgt von Ratgebern (21 Prozent). Heuer scheint die Leselust nicht so groß zu sein. Die Branche meldet für die ersten zehn Monate 2011 ein Umsatzminus von 4,8 Prozent.

eBooks

Thalia baut sein Sortiment weiter aus - von Geschenkartikeln über DVDs bis hin zu Spielzeug. Nur noch rund zwei Drittel des Umsatzes werden mit Büchern gemacht. Die Hoffnungen liegen auf digitalen Büchern, so genannten eBooks, die hohe Wachstumsraten vorweisen, wenn auch von einem niedrigem Niveau aus. Pretzl: "Bei uns haben sie erst einen Marktanteil von 1,5 Prozent, in den USA sind es aber schon zehn Prozent."

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