Jeder zweite Zeitarbeiter nicht in Österreich geboren

engineer working on a machine for assembly and production of semiconductor boards in an industrial plant
Rekordhoch: Erstmals mehr als 105.000 Beschäftigte in der Zeitarbeitsbranche. Für 2023 wird Stagnation erwartet.

Die heimische Zeitarbeitsbranche zählt zu den Gewinnern der wirtschaftlichen Erholung im zu Ende gehenden Jahr. Bereits im Juni wurde mit 100.284 überlassenen Arbeitskräften ein neuer Beschäftigungsrekord erzielt, geht aus einer Erhebung von Interconnection Consulting im Auftrag von Österreichs Personaldienstleistern hervor. Der bisherige Rekord lag 2018 bei 96.100 Beschäftigten. Ende November waren laut Daten des Arbeitsministeriums schon knapp 105.000 Arbeitskräfte in der Zeitarbeit beschäftigt, weitere 22.700 waren beim AMS als arbeitslos vorgemerkt.

Ausländeranteil steigt

Deutlich zugenommen hat die Zahl ausländischer Arbeitskräfte. Ihr Anteil lag zuletzt bei rund 20 Prozent. Schon knapp die Hälfte aller Zeitarbeiterinnen und Zeitarbeiter wurde laut Erhebung nicht in Österreich geboren. „Für viele wäre die Integration in den österreichischen Arbeitsmarkt ohne Unterstützung der Personaldienstleister unmöglich, vor allem aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse und fehlender EDV-Infrastrukturen“, heißt es in einer Aussendung.

Stagnation

Für 2023 und 2024 erwartet die Branche eine Stagnation des Marktes nach Anzahl an Arbeitskräften, bei gleichzeitig hohem wertmäßigen Zuwachs. Gründe sind die starke Inflation und die anhaltende Personalknappheit in bestimmten Berufen. Auch die aus Arbeitgebersicht relativ hohe KV-mäßige Lohnanpassung um 7,99 Prozent dürfte sich im Laufe des nächsten Jahres auswirken. Erst in der Vorwoche einigten sich die Sozialpartner auf einen neuen Kollektivvertrag.

Dieser sieht ab Jänner einen Mindestmonatslohn von 2.018,84 Euro vor. Für Zeitarbeitsgewerkschafter Thomas Grammelhofer (Pro-Ge) „ein echter Meilenstein“, um die Branche attraktiver zu machen

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