Japan Airlines prüft auf Schadenersatz
Der US-Flugzeugbauer Boeing muss eine Klagewelle wegen des Dreamliner-Desasters fürchten: Nach der Fluggesellschaft All Nippon Airways (ANA) will nun auch Japan Airlines (JAL) Schadenersatzansprüche prüfen. Im Zuge der Stilllegung der Dreamliner-Flotte seien Japan Airlines im Geschäftsjahr bis Ende März Kosten in Höhe von fast 8 Mio. Dollar (5,86 Mio. Euro) entstanden, teilte die Fluggesellschaft am Montag mit.
Allerdings stellte JAL-Präsident Yoshiharu Ueki klar, oberste Priorität habe zunächst, die Flugzeuge wieder in die Luft zu bekommen und weniger Gespräche mit Boeing über einen möglichen Schadenersatz. "Wenn die Situation geklärt ist, können und werden wir die Gespräche vorbereiten", sagte er.
Teil-Kompensation
Japan Airlines teilte mit, die Beeinträchtigungen durch den Dreamliner-Ausfall hätten teilweise durch das robuste Geschäft in Europa, Nordamerika und Südostasien kompensiert werden können: Die Fluggesellschaft hob nun sogar ihre Jahresprognose für den operativen Gewinn um fast 13 Prozent an.
Japan Airlines hat sieben der 50 weltweit ausgelieferten Dreamliner in der Flotte und damit deutlich weniger als der heimische Rivale All Nippon Airways. Dieser hatte angekündigt, Schadenersatzforderungen zu stellen, sobald deren Höhe klar sei.
Der Dreamliner von Boeing ist wegen mehrerer Sicherheitspannen seit Mitte Jänner auf Anordnung der Behörden am Boden. Im Fokus der Untersuchungen stehen die hochmodernen Batterien der 787er-Maschinen. Auch die polnische LOT hatte angekündigt, Schadenersatzansprüche gegen Boeing zu prüfen.
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