Italiens Tourismus mit Rückgang von 60 Mio. Ankünften

Urlaub am Mittelmeer ist derzeit noch von der Pandemie überschattet
Gegenüber 2019 verreisten 13 Millionen Italiener weniger ins Ausland.

2021 wird als schwarzes Jahr für den italienischen Tourismus in Erinnerung bleiben. Der Handelsverband Confcommercio meldete einen Rückgang von 60 Millionen Ankünfte und 120 Millionen Übernachtungen im Vergleich zu 2019. Gegenüber 2019 sind 13 Millionen Italiener weniger ins Ausland verreist.

Confcommercio-Präsident Carlo Sangalli forderte von der Regierung um Premier Mario Draghi mehr finanzielle Unterstützung. "Die italienische Wirtschaft hat ohne die treibende Kraft des Tourismus keine Chancen", sagte Sangalli. Hatten noch vor wenigen Monaten 25 Millionen Italiener einen Urlaub über die Weihnachtsfeiertage geplant, so wurden wegen der Sorge vor der Omikron-Variante bereits fünf Millionen Übernachtungen storniert.

Mögliche Erholung im Sommer

5,3 Millionen Italiener änderten ihr Reiseziel und entschieden sich für eine nähere Destination. Auch die Zahl der Urlaubstage wurde laut einer Umfrage reduziert. Zu Weihnachten blieben sechs von zehn Befragten maximal zwei Tage von zu Hause weg, ohne ihre Region zu verlassen, während nur fünf Prozent ins Ausland verreisten.

Zwischen Silvester und dem Dreikönigsfest werden lediglich 8 Prozent der Italiener ins Ausland reisen, vor der Pandemie lag dieser Prozentsatz bei 20 Prozent. "In dieser Situation verschiebt sich die mögliche Erholung des Tourismus auf den Sommer 2022, fast 30 Monate seit Beginn der Pandemie", betonte Confcommercio.

Viele Stornos

Der Handelsverband unterstrich auch "die exponentielle Zunahme der Stornierungen im Gaststättengewerbe in den letzten Tagen und die dramatische Situation des Unterhaltungssektors mit der Schließung vieler Betriebe". Besorgniserregend sei auch die Lage der Diskotheken, die wegen des neuen Pandemienotstands bis 31. Dezember geschlossen sind.

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