Italiener ziehen in Luxushäuser von Immo-Tycoon René Benko ein

Um neuen Glanz in den Luxushäusern soll sich eine italienische Gruppe kümmern, die Thailändern gehört.
Der Immo-Tycoon gibt in Karstadt-Nobelkaufhäusern die operative Führung ab, behält aber die Immobilien.

Mit Luxus kennt sich der Tiroler Investor René Benko aus. Allerdings vor allem mit Luxusimmobilien. Das operative Geschäft mit seinen Karstadt-Nobel-Kaufhäusern (KaDeWe in Berlin, Oberpollinger in München und Alsterhaus in Hamburg) gibt Benkos Signa-Holding jetzt zu 50,1 Prozent an die italienische Warenhauskette La Rinascente ab. Deren Vize-Chef Vittoria Radice, der in der Führungsriege der Gruppe Platz nimmt, gilt als Sanierer. Er soll die Nobelhäuser herauszuputzen, Trends in die Häuser holen und unter anderem das Lebensmittelangebot weiter ausweiten. Wichtige Entscheidungen fallen künftig einstimmig mit den Managern von Benkos Signa-Gruppe.

Gemeinsam mit der Expertise – aber wohl auch mit der finanziellen Unterstützung der Rinascente – soll die Expansion der KaDeWe-Gruppe vorangetrieben werden. Schon seit längerem sind weitere Luxus-Kaufhäuser in Prag und Wien angekündigt.

Rinascente betreibt aktuell elf Warenhäuser in Italien sowie ein weiteres in Dänemark, das die Gruppe 2013 erworben hat. Hinter der Gruppe steht seit dem Jahr 2011 eine der reichsten thailändischen Familien, die Familie Chirathivat, mit ihrer Central Group, die ihre Präsenz in Europa ausbauen will. 2011 haben die Thailänder daher La Rinascente übernommen. Rinascente hat zuletzt einen Jahresumsatz in der Höhe von 600 Millionen Euro ausgewiesen.

Rennen um Kaufhof

Italiener ziehen in Luxushäuser von Immo-Tycoon René Benko ein
ABD0061_20141211 - WIEN - ÖSTERREICH: Immobilien-Investor Rene Benko am Donnerstag, 11. Dezember 2014, anl. des Spatenstichs für das neue Bank Austria Headquarter auf dem Austria Campus in Wien. - FOTO: APA/HANS KLAUS TECHT
Benko (Bild) dürfte derzeit vor allem mit dem Bieterrennen um die deutsche Warenhauskette Kaufhof beschäftigt sein. Insidern zufolge hat er 2,9 Milliarden Euro für die Metro-Tochter geboten – und soll damit etwa gleichauf mit seinem nordamerikanischen Rivalen, dem Handelskonzern Hudson’s Bay, liegen. Am Wochenende gab Signa-Manager Stephan Fanderl dann via Bild am Sonntag eine Job- und Standortgarantie im Falle einer Kaufhof-Übernahme ab: „Signas Angebot umfasst eine langjährige Standort- und Beschäftigungsgarantie für alle Kaufhof- und Karstadt-Filialen“, wurde er zitiert.

Benko schweigt wie immer zu seinen großen Deals. Am Wochenende wird der 38-jährige Netzwerker in seiner Heimat Tirol erwartet – zur Bilderberg Konferenz in Telfs, zu der 140 hochrangige Politiker und Wirtschaftskapitäne kommen.

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