Italien und Libyen wollen bis 2026 neue Gasfelder im Mittelmeer erschließen
Italien und Libyen wollen in den nächsten Jahren neue Gasfelder im Mittelmeer erschließen und damit zur Energiesicherheit Europas und auch des nordafrikanischen Landes beitragen. Beim Besuch einer Delegation aus Rom angeführt von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni wurde am Samstag ein gemeinsamer Vertrag im Umfang von umgerechnet rund 7,36 Milliarden Euro unterzeichnet.
Gasfelder nordwestlich von Tripolis
Italiens größter Gasimporteur Eni und der staatliche libysche Ölkonzern NOC wollen demnach bis 2026 zwei Gasfelder nordwestlich von Tripolis erschließen, aus denen bis zu 21 Millionen Kubikmeter Erdgas täglich geholt werden sollen.
Eni bezeichnete den Plan als „erstes großes Projekt in Libyen seit Anfang der 2000er Jahre“. Regierungschefin Meloni nannte die Unterzeichnung der Verträge durch die Chefs von Eni und NOC „einen sehr wichtigen, historischen Schritt“ in der Kooperation der Länder.
CO2-Abscheidung und Speicherung
Für die Förderung des Gases werden zwei Plattformen errichtet; außerdem ist auf dem Festland eine Anlage zur CO2-Abscheidung und -Speicherung geplant, wie Eni weiter bekanntgab. Eni ist der größte Gasproduzent in Libyen und nach eigenen Angaben für 80 Prozent der Fördermenge verantwortlich. Die neuen Investitionen sollen die Industrie in dem Bürgerkriegsland fördern und Arbeitsplätze schaffen, hieß es von dem teilstaatlichen, italienischen Konzern.
Italien will Umschlagplatz werden
Auf der Suche nach Alternativen zu russischem Gas und Öl hatte Italien erst vor wenigen Tagen einen Deal mit Algerien abgeschlossen. Rom setzt für die Energiesicherheit vermehrt auf nordafrikanische Länder und hofft dabei, zu einem zentralen Umschlagplatz für Öl und Gas aus Afrika auf dem Weg in die Europäische Union zu werden.
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