Italien: Barzahlung nur bis 1.000 Euro

Ab Sonntag dürfen in Italien nur mehr Beträge bis 1.000 Euro bar bezahlt werden. Damit soll Geldwäsche der Kampf angesagt werden.

Ab Sonntag, 1. Juli, können in Italien lediglich Beträge unter 1.000 Euro mit Bargeld bezahlt werden. Bisher lag die Grenze noch bei 2.500 Euro. Geldflüsse über 1.000 Euro sollen per Kreditkarten, Banküberweisung oder Scheck erfolgen. Damit setzt die Regierung Monti Maßnahmen zur Bekämpfung der Geldwäsche um.

Derzeit zahlen nur zehn Prozent der Italiener mit Kredit- oder Bankomatkarte, im Rest Europas sind es über 30 Prozent. Der starke Bargeldumlauf kann als Indiz dafür gewertet werden, dass in Italien viel Geldwäsche betrieben wird. In Frankreich etwa beträgt der Prozentsatz der Bargeldzahlungen 59 Prozent, in Deutschland sind es 78 Prozent. In Italien sind es gar 90 Prozent.

Nach Angaben der Banca d` Italia stammen zehn Prozent des italienischen Bruttoinlandprodukts (BIP) aus illegalen Aktivitäten, das entspricht einer Rekordsumme von 160 Milliarden Euro. Die Schattenwirtschaft profitiere von dem globalen Markt und habe kaum die Auswirkungen der Wirtschaftskrise gespürt, heißt es in einem Bericht der Notenbank. Geldwäsche sei eine Brücke zwischen der Kriminalität und der legalen Wirtschaft.

Damit würde sich vor allem das organisierte Verbrechen die Mittel beschaffen, um in das Wirtschaftssystem aufgenommen und integriert zu werden. "Denn illegal erwirtschaftetes Geld ist an sich nicht besonders liquide, es kann nur innerhalb eines illegalen Netzes verwendet werden. Nur mit Geldwäsche können diese Summen in die legale Wirtschaft einfließen", heißt es im Bericht.

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