IT-Fachkräftemangel: Zumtobel lässt in Portugal programmieren

Lichtgestaltung beim neuen Hafenhaus in Antwerpen
Lichtkonzern plant Software-Zentrum für Lichtlösungen in Porto. Künftiger Fokus auf Europa im Leuchtengeschäft.

Weil er in Vorarlberg nicht genügend IT-Fachkräfte findet, errichtet der Lichtkonzern Zumtobel sein neues Software-Zentrum für Lichtlösungen in der portugiesischen Küstenstadt Porto. Anfang 2019 beginnen dort 25 Software-Ingenieure, in den kommenden Jahren sollen es 75 sein. „Porto ist ein neuer Technologie-Hub Europas mit vielen internationalen Konzernen“, begründet Zumtobel-Vorstandschef Alfred Felder den Schritt. Die Hardware-Entwicklung soll weiterhin am Konzernstandort in Dornbirn bleiben.

Nach einem Verlustjahr steckt Zumtobel mitten in der Umstrukturierung, von der auch die Produktion betroffen ist. Ein Teil der Komponentenfertigung in China wurde bereits ins neu errichtete Werk in Niš/Serbien verlagert; „aus Kostengründen“, wie Felder betont. Die Produktionskosten in Shenzhen seien inzwischen höher als in Osteuropa.

Im Leuchtengeschäft will sich Zumtobel im Zuge der Neuausrichtung künftig ganz auf Europa konzentrieren. Das Komponentengeschäft (Tridonic) soll weiter global ausgerichtet sein. Ein Verkauf von Tridonic ist für Felder kein Thema, „Tridonic ist Herz und Hirn der Leuchten, das gibt man nicht nach außen“.

Umsatzrückgang

Anhaltender Preisdruck, negative Währungseffekte und ein schrumpfender Markt in Großbritannien wegen der Brexit-Verunsicherung bescherten im ersten Quartal ein Umsatzminus von 7,6 Prozent auf 293 Mio. Euro. Der Periodenüberschuss brach von 9,7 auf 2,8 Mio. Euro ein. Das Ziel, Zumtobel wieder zu stabilisieren, sei noch nicht ganz gelungen, kommentiert Felder die Zahlen und kündigt weitere Kostensenkungen und Umstrukturierungen an. 2018 sei ein „Übergangsjahr“.

Mittelfristiges Ziel für das Geschäftsjahr 2020/21 ist eine Betriebsergebnis-Marge von ca. sechs Prozent, also eine Verdreifachung. Die Zumtobel-Gruppe beschäftigt weltweit 6073 Mitarbeiter an 13 Standorten, rund 2000 davon in Dornbirn.

Kommentare