Dem Vernehmen nach ist der Einstieg eines Investors aus der Türkei samt Schweizer Finanzinvestoren geplant. Bei den Türken soll es sich um ein börsennotiertes Textilunternehmen handeln. Zuerst hat das Nachrichtenmagazin Profil darüber berichtet.
Vier Schritte
Der Deal erfolgt offenbar in vier Schritten.
Erstens: Der Investor übernimmt vorerst einen 50,01-prozentigen Geschäftsanteil an der Palmers Vermögensverwaltungs und Beteiligungs GmbH. „Der erzielte Verwertungserlös fließt in die Insolvenzmasse“, heißt es im Bericht der Sanierungsverwalterin.
Forderungsverkauf
Zweitens: Es ist der Verkauf einer Forderung der Palmers Textil AG gegen die Palmers Vermögensverwaltungs und Beteiligungs GmbH an die Investorengruppe vorgesehen.
Drittens: „Die Investorengruppe erwirbt sämtliche Anteile an der P Tex Holding, der Alleinaktionärin der Palmers Textil AG, und die Verbindlichkeiten aus den Patronatserklärungen“, heißt es im Bericht weiter.
Viertens: „Zudem werden von der Käuferin sowohl die Mietverbindlichkeiten der Palmers Textil AG bezüglich des Headquarters in Wiener Neudorf als auch die von der Palmers Textil AG abgegebene Ausstattungsverpflichtung gegenüber der Enkelgesellschaft Ökopark Wiener Neudorf Nord ÖWN GmbH übernommen.“
Fortbetrieb läuft
Seit Mitte Februar 2025 führt die Sanierungsverwalterin die 70 Eigenfilialen mit 345 Mitarbeitern fort, weitere 47 Standorte werden von Franchisenehmern betrieben. Neue Franchisenehmer werden nach wie vor gesucht.
Die Fortführung läuft ganz gut, die Liquidität liegt über Plan. Die Einnahmen können unter anderem die Miet- und Personalkosten und die sonstigen Aufwendungen abdecken. Die Geschäftsausstattung der Zentrale und der Filialen sowie das Warenlager werden mit 6,9 Millionen Euro bewertet. Doch für den Wareneinkauf für die nächsten Saisonen sind schon „Zuzahlungen“ der (neuen) Gesellschaftergruppe erforderlich.
Der schlimmste Fall
Was passiert aber, wenn der Deal am Ende noch scheitern sollte? „Sollte der angebotene Sanierungsplan nicht zustande kommen, so ist das Unternehmen zu schließen und das Vermögen zu verwerten“, so die Sanierungsverwalterin. „Es ist zwar nicht auszuschließen, dass bei Scheitern des Sanierungsplans eine Gesamtverwertung möglich ist; das wahrscheinlichere Szenario ist allerdings die Schließung und die Liquidation.“
Sollte es tatsächlich zu einer Schließung kommen, werden geschätzte rund 5,9 Millionen Euro Kosten anfallen. Zieht man diese Summe von den Aktiva ab, bleiben rund 4,4 Millionen Euro Vermögen übrig. Im schlimmsten Fall kann bloß mit einer Konkursquote in Höhe von ein bis drei Prozent gerechnet werden.
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