Investor Pecik soll an Hypo interessiert sein

Die Hypo-Alpe-Adria-Bank wird bald nicht mehr international sein: Das Balkan-Geschäft wird verkauft.
Ronny Pecik wird Interesse an den sechs Balkan-Töchter nachgesagt. Er dementiert allerdings.

In Banken- und Politkreisen kursieren intensive Gerüchte, der Investor Ronny Pecik könnte bald einen lukrativen Deal machen. Er soll der Republik Österreich die Südosteuropa-Töchter der notverstaatlichten Hypo-Alpe-Adria-Bank abnehmen wollen – zum Schnäppchenpreis mit der Chance auf spätere Gewinne, wenn er Teile davon wieder verkauft, wird kolportiert. Die Haftungen für die Anleihen über rund 14 Milliarden Euro würden natürlich beim Bund bleiben.

Bankexperten bestätigten dem KURIER, dass Pecik zu den wenigen Interessenten zählen soll, die sich um den Kauf der Hypo-Südosteuropa bewerben. Pecik aber dementiert jegliches Interesse an einer Bank: „Ich habe kein Interesse, ich will keine Bank kaufen“. Er habe auch kein Angebot gelegt. Hypo-Sprecher Nikola Donig erklärte: „Es gibt keinen Favoriten“. Derzeit laufe ein Bieterverfahren mit mehreren Interessenten. Man sei noch nicht einmal im formalen Verfahren des Angebot-Stellens. Bis Jahresende wird ein fixes Offert erwartet.

800 bis 900 Millionen Euro will die Hypo für die sechs Tochterbanken. Das halten Experten für viel zu hoch. Denn Banken sind weltweit derzeit kaum verkäuflich.

Investor Pecik soll an Hypo interessiert sein
Ronny Pecik kommt ins Schwitzen: Der Telekom-Deal wird mühsam, ehemalige Anleger wollen Geld, einer ging zur Staatsanwaltschaft.
Die Hypo ist für Pecik nicht unbekannt, pflegte er doch zu ChefWolfgang Kulterergute Geschäftskontakte. Auch bei der Hypo-Kapitalerhöhung war Pecik, der durch seinen Telekom-Deal mit America Movil einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde, kurzfristig engagiert.

Im Finanzministerium erwägt in man Sachen Hypo auch den Verkauf einzelner Töchter. Die Erste Group etwa will die Hypo Serbien erwerben. Mit „Filetstücken der Hypo“ für heimische Banken könnte deren Zustimmung zu einer Beteiligung an einer Hypo-Bad-Bank erkauft werden, lautet die Überlegung.

Haftantritt

Der ehemalige Hypo-Vizechef Günter Striedinger hat am Dienstag seine Haftstrafe in der Justizanstalt Klagenfurt angetreten. Rechtsanwalt Gerhard Kucher, der wie Striedinger zu vier Jahren wegen Untreue und Betrugs verurteilt wurde, sitzt bereits dort. Kulterer hat wegen einer Schulter-Verletzung bei einem Unfall um Haftaufschub angesucht.

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