Insider: Snapchat will Börsengang beantragen

Insider: Snapchat will Börsengang beantragen
Das Unternehmen soll bis zu 25 Mrd. Dollar wert sein. Rund 100 Millionen Menschen weltweit nutzen den Dienst.

Der WhatsApp-Rivale Snapchat wagt Insidern zufolge den Sprung an die Börse. Das Unternehmen habe entsprechende Unterlagen bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht, sagten mit den Plänen vertraute Personen am Dienstag. Snapchat werde dabei mit 20 bis 25 Mrd. Dollar (18,6 bis 23 Mrd. Euro) bewertet.

Es wäre der größte US-Börsengang seit dem Debüt des chinesischen Onlinehändlers Alibaba vor zwei Jahren. Der Schritt auf das Parkett könnte bereits im März erfolgen.

Die Firma habe die Unterlagen vertraulich eingereicht, sagten die Insider weiter. Mit diesem Vorgehen können Unternehmen mit einem Jahresumsatz von unter einer Milliarde Dollar das Interesse von Investoren ausloten, ohne Finanzdaten offenlegen zu müssen. Die Muttergesellschaft Snap Inc. wollte sich zu den Informationen nicht äußern.

Junge Zielgruppe

Snapchat wurde 2012 gegründet. Nutzer können über die App Fotos, Videos und Nachrichten verschicken. Sie hat mehr als 100 Millionen aktive Nutzer, 60 Prozent davon sind zwischen 13 und 24 Jahre alt - eine für Werbung attraktive Zielgruppe. Investoren fürchten aber, dass Werbung die einzige wichtige Einnahmequelle von Snapchat ist.

Experten zufolge dürfte Snapchat zu einem Test werden, wie große wagniskapitalfinanzierte Firmen bei einem Börsengang abschneiden. In derselben Liga spielen etwa der Mitfahrdienst Uber und die Unterkunftsvermittlung Airbnb.

Das Umfeld für Hightech-Börsengänge ist in diesem Jahr schwierig: Viele Investoren halten sich wegen der starken Kurssprünge in der Branche zurück. Bisher haben 123 Technologiefirmen den Gang aufs Parkett gewagt und insgesamt 7,1 Mrd. Dollar eingenommen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank damit die Zahl der Börsengänge um 20 Prozent und die Summe der Erlöse sogar um 58 Prozent.

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