Innsbruck: Handelsangestellte pfeifen auf "Shopping Night"
Bei der Abstimmung des Gewerkschaftsbundes zur Innsbrucker "Shopping Night" haben sich zwei Drittel der betroffenen Handelsangestellten gegen das Arbeiten bis 23 Uhr ausgesprochen. Dies gab der Vorsitzende des ÖGB Tirol, Otto Leist (SPÖ), am Montag bei einer Pressekonferenz bekannt. Über 90 Prozent der Befragten hätten auch gegen eine Sonntagsöffnung gestimmt.
Vier Tage lang befragte die Gewerkschaft die Innsbrucker Handelsangestellten zur "Shopping Night". "Von den rund 3.000 Betroffenen beteiligten sich 1.850 an unserer Umfrage, das entspricht 61,66 Prozent. Damit können wir definitiv von einem repräsentativen Ergebnis ausgehen", sagte Harald Schweighofer, Regionalgeschäftsführer der GPA-djp Tirol. Auf die Frage "Wollen Sie persönlich bei der Innsbrucker Shopping Night bis 23 Uhr arbeiten" antworteten 68,1 Prozent mit Nein. Dies sei ein fulminantes Ergebnis, meinte Leist.
"Einzementierte und antiquierte Geisteshaltung"
Der Tiroler Wirtschaftskammer Präsident Jürgen Bodenseer (ÖVP) sah das Abstimmungsergebnis naturgemäß etwas kritischer. "Wenn ich die Leute frage, ob sie mehr verdienen wollen, wird no na jeder 'Ja' sagen", kommentierte Bodenseer die Vorgangsweise der Gewerkschaft. Die Sonntagsfrage sei eine Suggestivfrage, fügte der WK-Präsident hinzu, denn für die Wirtschaftskammer sei der Sonntag überhaupt kein Thema.
"Wir haben im Land ganz andere Probleme, als das abendliche und gut funktionierende Shopping-Event. Mit der einzementierten und antiquierten Geisteshaltung, wie sie der ÖGB zur Schau stellt, werden wir diese Herausforderungen nicht meistern", sagte Bodenseer.
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