Inflation zog im Dezember auf 1,4 Prozent an

Der tägliche Einkauf verteuerte sich im Schnitt um 2,4 Prozent. Der wöchentliche Einkauf, der auch Sprit miteinberechnet, verbilligte sich im Jahresabstand um 0,3 Prozent.
Übers Jahr 2016 gerechnet betrug die Teuerungsrate in Österreich 0,9 Prozent. Zählten Treibstoffpreise im Gesamtjahr noch zu den Hauptpreisdämpfern, zogen sie im Dezember stark an.

Im Schnitt haben sich die Lebenshaltungskosten in Österreich im Gesamtjahr 2016 um 0,9 Prozent verteuert. Besonders getroffen hat es Menschen, die zur Miete wohnen, rauchen und gerne in Restaurants essen. Hier sind die Preise im Jahresvergleich am stärksten gestiegen. Wer ein Auto fährt und mit Heizöl tankt hatte es hingegen gut: Sprit und Heizöl waren die größten Preissenker. Doch seit Dezember wendet sich das Blatt.

Mit Jahresende zogen die Rohölpreise stark an, was sich an den Zapfsäulen bemerkbar macht. Teurere Mineralölprodukte wie Sprit und Heizöl sorgten im Dezember 2016 für einen Anstieg der Inflationsrate auf 1,4 Prozent. Das war der höchste Wert seit November 2014.

Inflation zog im Dezember auf 1,4 Prozent an
Inflation jeweils im Gesamtjahr, Entwicklung 2001-2016 - Kurvengrafik; größte Preissteigerungen und -rückgänge 2016 gegenüber 2015 - Tabelle GRAFIK 0065-17, 88 x 120 mm
So verteuerte sich Heizöl im Dezember im Schnitt um 15 Prozent, Dieseltreibstoff um 4 Prozent und Superbenzin um 3,5 Prozent. Auch Wohnungsmieten zählten mit einem durchschnittlichen Preisanstieg um 4 Prozent zu den Preistreibern. Ein bedeutender Preistreiber waren laut Statistik Austria auch höhere Preise in Restaurants und Hotels (+3 Prozent).
Inflation zog im Dezember auf 1,4 Prozent an
Inflation Dezember 2015 bis Dezember 2016 - Kurvengrafik; größte Preissteigerungen und -rückgänge Dezember 2016 gegenüber 2015 - Tabelle; Inflation in der EU - Europakarte GRAFIK 0064-17, 88 x 176 mm
Billiger als im Dezember 2015 waren Ausland-Flugtickets (-7,8 Prozent), Wahlärzte bzw. Zahnärzte (-9,4 Prozent), Gas (-4 Prozent) sowie die Kosten für Eigentumswohnungen (-4,9 Prozent).

Täglicher Einkauf um 1,5 Prozent teurer

Der tägliche Einkauf (Mikrowarenkorb) wurde im Gesamtjahr 2016 im Schnitt um 1,5 Prozent teurer. Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich um 0,7 Prozent. Insbesondere Saisonwaren wie Obst, Gemüse und Fisch schlugen mit einem Anstieg von 1,5 Prozent zu Buche. Fleisch und Wurst verteuerten sich um 1,3 Prozent, verarbeitete Lebensmittel und Alkohol hingegen nur um 0,7 Prozent. Milch, Käse und Eier wurden hingegen um 1,7 Prozent günstiger.

Der wöchentliche Einkauf (Miniwarenkorb) wurde insbesondere aufgrund des günstigen Sprits billiger und verringerte sich im Jahresabstand um 0,6 Prozent. Treibstoffpreise sanken im Schnitt um fast 8 Prozent.

Auch Preise in Hotels und Restaurants gestiegen

Wer im Vorjahr gerne in Restaurants essen ging oder in Hotels übernachtete, musste hingegen deutlich tiefer in die Tasche greifen als noch im Jahr 2015. Die Preise beim Wirten erhöhten sich im Schnitt um 3,2 Prozent, jene in Hotels um 3,6 Prozent.

Dezember-Anstieg in Deutschland und in Eurozone

Die Teuerung ist im Dezember sowohl in der EU als auch in der Eurozone gestiegen. Die jährliche Inflationsrate kletterte im Euroraum auf 1,1 Prozent und in der EU auf 1,2 Prozent, gegenüber jeweils 0,6 Prozent im November.

Inflation zog im Dezember auf 1,4 Prozent an
Inflation Dezember 2015 bis Dezember 2016 - Kurvengrafik; größte Preissteigerungen und -rückgänge Dezember 2016 gegenüber 2015 - Tabelle; Inflation in der EU - Europakarte GRAFIK 0064-17, 88 x 176 mm
Die Inflation hat sich auch in Deutschland im Dezember zurückgemeldet. Waren und Dienstleistungen kosteten im Dezember im Schnitt 1,7 Prozent mehr als vor einem Jahr, gab das Statistische Bundesamt bekannt und bestätigte damit eine frühere Schätzung. Das ist die höchste Teuerungsrate seit rund dreieinhalb Jahren. Im November lag sie mit 0,8 Prozent nicht einmal halb so hoch.

Im Gesamtjahr 2016 blieb der Preisdruck in Deutschland allerdings gedämpft: Im Schnitt stiegen die Verbraucherpreise um 0,5 Prozent, nach 0,3 Prozent 2015.

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