Inflation sinkt, Kaufkraft steigt: Dennoch nur schwache Erholung 2024

PK WIRTSCHAFTSFORSCHUNGSINSTITUT (WIFO) UND INSTITUT FÜR HÖHERE STUDIEN (IHS) "KONJUNKTURPROGNOSE 2023 UND 2024 - HERBSTPROGNOSE" IN WIEN: FELBERMAYR / BONIN
Neue Prognose von WIFO und IHS: Nach einer Rezession heuer, legt das Wachstum in 2024 nur um 0,8 bis 0,9 Prozent zu

Die beiden führenden Wirtschaftsforschungsinstitute des Landes, WIFO und IHS, gehen in ihren neuesten Prognosen von einer relativ verhaltenen Erholung im kommenden Jahr aus. Zwar sinkt die Inflation von nahezu acht Prozent auf rund vier Prozent, was die Realeinkommen und damit den privaten Konsum steigen lässt. Dennoch ist nach einer Rezession im zu Ende gehenden Jahr nur ein Mini-Aufschwung von 0,8 Prozent (IHS) bis 0,9 Prozent (Wifo) im Jahr 2024 aus (2025: 1,5 bis 2,0 Prozent). Das Wachstum im Durchschnitt der Eurozone sollte um 1,0 Prozent zulegen. Damit bleibt die Teuerung in Österreich höher (plus 1 Prozentpunkt), das Wachstum aber geringer als im Schnitt der 20 Euro-Länder.

Gute Nachrichten sind Mangelware, aber es gibt sie: Der Tiefpunkt der Konkunktur dürfte mit dem Jahreswechsel durchschritten sein, die Lage auf dem Arbeitsmarkt dürfte sich laut Wifo nur vorübergehend eintrüben. 

Risiken und gute Nachrichten

Hartnäckig bleibt der Preisauftrieb bei Industriegütern, Nahrungsmitteln und vor allem Dienstleistungen (Hotellerie, Gastronomie).  In der Bauwirtschaft dürfte der Konjunkturtiefpunkt erst 20024 erreicht sein. Die Industrieerholung verzögert sich und sollte erst ab der zweiten Jahreshälfte 2024 Fahrt aufnehmen.

Relativ groß sind die Risiken, dass die Prognosen nicht halten und es schlechter kommt als jetzt erwartet. Das IHS nennt beispielsweise die geopolitischen Spannungen, die die Erholung des Welthandels gefährden könnten. Bei Eintrübung der internationalen Konjunktur "dürfte sich der Aufschwung in Österreich verzögern", heißt es in der am Donnerstag vorgelegten Prognose. 

 

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