Steigende Preise in Österreich: Inflation im August bei 4,1 Prozent

Zusammenfassung
- Die Inflation in Österreich stieg im August auf 4,1 Prozent, getrieben von höheren Preisen für Strom, Gastronomie und Nahrungsmittel.
- Der Bereich Wohnen, Wasser und Energie verzeichnete mit 6,1 Prozent den größten Preisanstieg, wobei Strom um 37,2 Prozent teurer wurde.
- Im Euroraum blieb die Inflation im August mit 2,0 Prozent auf dem Zielwert der EZB, während der Leitzins unverändert blieb.
Die Inflation ist im August laut Statistik Austria auf 4,1 Prozent geklettert, nach 3,6 Prozent im Juli.
Inflation bei 4,1 Prozent: "Zuletzt im März 2024 so hoch"
"So hoch war die Teuerungsrate zuletzt im März 2024", bestätigte Statistik-Austria-Generaldirektorin Manuela Lenk am Mittwoch die bereits in der Schnellschätzung erwarteten Zahlen. "In vielen Bereichen verstärkte sich der Preisauftrieb." Die stärksten Preistreiber sind aktuell Gastronomie, Strom und Nahrungsmittel.
Ohne diese drei Bereiche hätte die Inflationsrate nur 2,2 Prozent betragen. Im Vergleich zum Juli erhöhte sich das allgemeine Preisniveau um 0,2 Prozent.
Stärkste Teuerung bei Wohnen, Wasser, Energie
Der Bereich Wohnen, Wasser und Energie verzeichnete mit einem Plus von 6,1 Prozent den größten Beitrag. Ausschlaggebend waren vor allem die Strompreise, die sich binnen Jahresfrist um 37,2 Prozent verteuerten. Auch die Mieten stiegen um 4,4 Prozent, während Heizöl, feste Brennstoffe und Gas etwas preisdämpfend wirkten.
In Restaurants und Hotels erhöhten sich die Preise um 6,1 Prozent, stärker als im Juli. Bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken betrug der Anstieg 5,2 Prozent – darunter legten Fleisch um 6,2 Prozent und Milch, Käse und Eier um 7,5 Prozent zu. Kaffee verteuerte sich sogar um 23,8 Prozent.
Kerninflation im August bei 3,8 Prozent
Die Kerninflation – also ohne schwankungsanfällige Energie- und Lebensmittelpreise – lag im August bei 3,8 Prozent. Der EU-weit vergleichbare harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) erreichte ebenfalls 4,1 Prozent.
Deutlich spürbar blieb die Teuerung auch im Alltag: Der Mikrowarenkorb, der den täglichen Einkauf abbildet, stieg um 4,7 Prozent, der Miniwarenkorb für den wöchentlichen Einkauf um 3,4 Prozent.
Inflation im Euroraum bleibt auf EZB-Zielmarke
Die Inflation in der Eurozone verharrt auf der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2,0 Prozent und fällt damit etwas geringer aus als zunächst angenommen. Die Teuerungsrate in den 20 Euro-Ländern blieb im August auf dem Wert von Juli, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch erklärte und damit eine Schätzung von Anfang September revidierte. Ursprünglich war ein Anstieg auf 2,1 Prozent gemeldet worden.
Die EZB hatte vorige Woche auf ihrer ersten Zinssitzung nach der Sommerpause wie im Juli die Füße stillgehalten. Die Währungshüter um Notenbankchefin Christine Lagarde ließen den Leitzins im Euroraum, also den Einlagesatz, bei 2,0 Prozent. Lagarde hielt sich bedeckt dazu, wie es mit den Zinsen weitergehen soll. Die nächsten Zinsentscheide der Euro-Notenbank stehen am 30. Oktober und am 18. Dezember an.
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