"Industrie hängt künftig an der Steckdose"

Strom – statt Öl und Gas – soll der Energielieferant der Zukunft für die Industrie sein.

Österreichs Industrie im Jahr 2050: Die voestalpine produziert mittels Elektrostahlverfahren nahezu CO2-frei Stahl, die Papierindustrie braucht dank neuer Verfahren nur noch wenig Energie für die Trocknung und die Stein- und Keramik-Branche hat energieintensiven Zement durch innovative Bindemittel ersetzt. Das wenige CO2, das noch anfällt, wird eingefangen und weiterverwertet.

Der Klima- und Energiefonds will mit dem "Forschungs-Fahrplan Energieeffizienz in der energieintensiven Industrie" gemeinsam mit den betroffenen Unternehmen Wege finden, den CO2-Ausstoß zu minimieren. Minus 80 Prozent bis 2050 lautet ja das Ziel der EU.

"Die Industrie hängt dann an der Steckdose", skizziert Theresia Vogel, Chefin des Klimafonds die Erwartung der Experten. Strom und nicht mehr Öl oder Gas werde dann der Energielieferant Nummer eins sein. Liefern würden diese Strom vor allem Wind- und Sonnenenergieanlagen. Zehn Mal so viel Strom wie jetzt werde die Industrie 2050 allerdings brauchen. Und die Netze müssten stark ausgebaut werden.

Wettbewerbsfähig

Sorge, dass der grüne Strom zu teuer sein könnte, hat Horst Steinmüller, Professor am Energieinstitut der Uni Linz, nicht. "Die Strompreise werden sich weltweit angleichen", glaubt der Experte, der am Forschungs-Fahrplan mitarbeitet.

"Wir werden auch 2050 noch eine volle Stahlerzeugung in Österreich haben", gibt sich Steinmüller überzeugt. Wichtig sei, dass die Branche eine Vorreiterrolle einnehme, die ihr in punkto Klimaschutz auch angerechnet werden könne.

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