Geschäftsreisen: Franzosen bleiben öfter zu Hause
Wie schnell die Wirtschaft wächst, spiegelt sich auch in den Prognosen für Geschäftsreisen wider. Jeder zweite Travel Manager in Indien stellt sich darauf ein, dass er heuer mehr Geschäftsreisen organisieren wird als im Vorjahr. In der Türkei liegt die Quote bei 46, in Brasilien bei 38 Prozent, geht aus der International Travel Management Studie von AirPlus hervor. Der Anbieter von Abrechnungssystemen für Reise-, Flug- und Mautkosten hat mehr als 2100 Unternehmen in 24 Ländern befragt. Demnach werden Manager aus Frankreich und Spanien heuer wohl öfter zu Hause bleiben.
Die Österreicher „sind vorsichtig optimistisch“, sagt Hanno Kirsch, Chef von AirPlus Österreich. 27 Prozent rechnen mit mehr Geschäftsreisen, zwei Drittel mit zumindest so vielen wie im Vorjahr. Fest steht, dass die Firmen den Sparstift ansetzen. Sechs von zehn Unternehmen feilschen mit Airlines um Konditionen.
Die Zeiten, in denen die Firmenkreditkarte auf Geschäftsreisen ungeniert glühen durfte, sind jedenfalls vorbei. In sieben von zehn Firmen herrschen rigide Reisevorschriften. Wer sich nicht an die Kostenobergrenzen hält, muss oft Geld aus der eigenen Tasche beisteuern. Bei firmeninternen Meetings wird die Reise mitunter gleich durch eine Videokonferenz ersetzt.
„Business abgeschafft“
„Bei Flügen innerhalb Europas ist die Businessclass so gut wie abgeschafft, und ich sehe auch kein Revival“, meint Kirsch. Dass sich dennoch auch die vorderen Plätze immer wieder füllen, erklärt er mit Anschlussflügen nach Übersee. „Morgens von Wien nach Frankfurt in der Business-Class und abends zurück – diese Zeiten sind vorbei.“ International reisen zehn bis 15 Prozent der Passagiere in der Business-Class.
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