Zehn Gebote für einen erfolgreichen Hausbau
Am Anfang war der Traum vom eigenen Haus. Am Ende ist er hoffentlich Wirklichkeit geworden. Dazwischen liegen Monate voller Vorfreude – und manchmal Verzweiflung.
Tipp 1: Finanzierung
Meistens kostet der Hausbau am Schluss mehr als ursprünglich geplant. "Finanzieren Sie solide und verlassen Sie sich nicht auf die in Aussicht gestellte Gehaltserhöhung. Das Bauvorhaben muss mit dem aktuellen Einkommen möglich sein", sagt der Architekt und Sachverständige Manfred Heinlein. "Planen Sie 20 Prozent Puffer ein – für Sonderwünsche, die Ihnen sicher noch einfallen werden und für Sachverständige oder Anwälte, falls es zu Streitigkeiten kommt." Seit 2012 führt Heinlein durch die Sendung "Bauexperte im Einsatz – Dem Pfusch auf der Spur" auf RTL II. Nun ist im Linde Verlag das Buch zur Sendung erschienen.
Tipp 2: Grundstück
Ist der finanzielle Rahmen klar, kann die Suche nach dem passenden Grundstück beginnen. "Fragen Sie die Nachbarn oder einen Baumeister vor Ort, ob es Schwierigkeiten gibt – etwa mit der Bodenbeschaffenheit oder dem Grundwasserspiegel. Denn solche Probleme können hohe Mehrkosten verursachen", betont Manfred Heinlein. Bevor man kauft, sollte man sich außerdem auf der Gemeinde über Widmungs- und Bebauungsbestimmungen erkundigen. Diese regeln zum Beispiel, wie hoch man bauen darf, welche Abstände man zur Grundstücksgrenze einhalten muss und wie viel Fläche verbaut werden kann.
Tipp 3: Zeitplan
Ein Hausbau ist eine aufwendige Sache. "Machen Sie daher einen Zeitplan und halten Sie sich daran. Wenn man länger als nötig Miete in der alten Wohnung und Kreditraten für den Hausbau zahlt, wird es schnell eng", sagt Heinlein.
Tipp 4: Grundriss
Tipp 5: Planer
Viele meinen, sie könnten auf einen Planer verzichten und so Geld sparen. Doch ein guter Architekt oder Baumeister kann durch einen effizienten Grundriss und eine professionelle Abwicklung Kosten reduzieren. "Ein guter Planer informiert Sie über den Einreichprozess und übernimmt die meisten Behördenwege", sagt Jakowitsch. Das spart Zeit und Nerven. Die Ausschreibung überlässt man am besten einem Fachmann. Nur so bekommt man wirklich vergleichbare Preise. "Wenn ein Anbieter um mehr als zehn Prozent unter den anderen liegt, sollte man stutzig werden", erklärt Heinlein. Irgendwo muss er sparen, wahrscheinlich bei der Qualität.
Tipp 6: Eigenleistung
Vorsicht ist auch beim Thema Einsparungen durch Eigenleistung geboten. Viele überschätzen ihre handwerklichen Fähigkeiten. Oft ist es sinnvoller, ein paar Überstunden mehr im Büro zu machen, als auf der Baustelle zu schuften. Außerdem gibt es weder Gewährleistungs- noch Schadenersatzansprüche, wenn man einen Mangel selbst verschuldet.
Tipp 7: Garten
Wer auch die Gestaltung des gesamten Außenbereichs von Anfang an mitplant, kann vielleicht Synergien schaffen. So könnte sich etwa der Elektriker gleich um das Licht für die Terrasse kümmern.
Tipp 8: Baufortschritt
Tipp 9: Fertigstellung
Bevor man einzieht, muss man eine Fertigstellungsanzeige bei der Baupolizei machen. "Ohne die gibt es keine Benützungsbewiligung. Wer das vergisst, hat spätestens bei einem Verkauf Probleme", sagt Baumeister Jakowitsch.
Tipp 10: Gewährleistung
Entdeckt man innerhalb der ersten drei Jahre einen Mangel, können Gewährleistungsansprüche geltend gemacht werden. Bei versteckten Mängeln, die aufgrund von Baufehlern entstehen, sich aber erst später auswirken oder entdeckt werden, hat man bis zu 30 Jahre nach der Übergabe Anspruch auf Schadenersatz. Daher ist es wichtig, alle Unterlagen solange aufzuheben.
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