Wohnungen werden immer teurer

Ich bin Mieterin einer Wohnung und wollte die Räume für einen Tag einer Filmfirma für Dreharbeiten zur Verfügung stellen. Die Dreharbeiten hätten von 12 Uhr bis 23 Uhr gedauert. Ich habe bei der Verwaltung gefragt und die haben mir gesagt, ich darf das nicht. Wenn ich in dieser Weise untervermiete, wäre das sogar ein Kündigungsgrund. Stimmt das? Ausgehend davon, dass das Mietverhältnis zumindest teilweise in den Anwendungsbereich des Mietrechtsgesetzes fällt, ist die Möglichkeit zu kündigen für den Vermieter beschränkt.Eine Kündigung wegen Untervermietung ist nur zulässig, wenn die Wohnung zur Gänze vermietet wird, oder wenn sie teilweise aber zu einem überhöhten Mietzins vermietet wird und der Mieter sie in naher Zukunft nicht benötigt. Wenn die Wohnung Ihr Lebensmittelpunkt ist und Sie auf diese zum Wohnen angewiesen sind, kann eine einmalige und kurze „Vermietung“ – hier hängt es vom Vertrag mit der Filmfirma ab, ob überhaupt eine Untervermietung vorliegt – nicht zur Kündigung wegen unzulässiger Untervermietung berechtigen.Wird durch die Dreharbeiten das Mietobjekt jedoch in Mitleidenschaft gezogen, oder führen ständige Dreharbeiten zu einer übermäßigen Beeinträchtigung der anderen Mieter, so können diese Umstände einen Kündigungsgrund darstellen.
Der Immobilienpreisspiegel der Wirtschaftskammer zeigt enorme Preissteigerung bei gebrauchten Eigentumswohnungen, Grundstücken und neuen Objekten.

Gebrauchte Eigentumswohnungen sind die Gewinner des vergangenen Jahres. Sie verzeichneten vor Baugrundstücken und Neubauwohnungen den höchsten Preisanstieg.

In Wien sind die Wohnungspreise um durchschnittlich zehn Prozent gestiegen: Eine neue Wohnung kostet rund 3300 Euro pro m², für eine gebrauchte Eigentumswohnung muss man durchschnittlich 2130 Euro pro m² Quadratmeter hinlegen. In manchen Bezirken sind die Preise innerhalb von nur einem Jahr um bis zu 18 Prozent gestiegen. Noch teurer ist Salzburg-Stadt: Hier kostet eine gebrauchte Eigentumswohnung 2581 Euro pro m², im Neubau sind 4584 Euro zu berappen.

"Ob diese Entwicklung noch gesund ist, sei dahingestellt. Man muss sich die Frage stellen, inwieweit sich die durchschnittliche Bevölkerung Grund und Boden noch leisten kann, wenn es so weitergeht. Das hohe Preisniveau ist trotz der derzeit niedrigen Finanzierungszinsen schon jetzt für viele eine unüberwindliche Hürde", sagt Thomas Malloth, Obmann des Fachverbands der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer.

 

Flucht aufs Land

Die hohen Preise in der Stadt und den Gemeinden im Speckgürtel zwingen immer mehr Familien weiter aufs Land zu ziehen. Vor allem im Burgenland kann man noch verhältnismäßig günstig kaufen: Neubau-Eigentum kostet 1584 Euro pro m², ein Einfamilienhaus ist für 1329 Euro pro m² zu haben. Sollte man hier zugreifen? "Alle Orte, die nicht mehr als 30 bis 40 Auto-Minuten von Wien entfernt sind, sind derzeit unterbewertet. Da ist Steigerungspotenzial drin", meint Malloth.

Auch in der Steiermark ist Wohnen noch leistbar: Eigentum-Erstbezug kostet hier im Durchschnitt 1725 Euro pro m², eine gebrauchte Wohnung bekommt man schon für 1040 Euro pro m².

Auch der freie Mietzins ist weiter gestiegen, wenn auch nicht so stark wie die Kaufpreise: Die deutlichste Preissteigerung (+ 6,42 %) gab es in Wien, die geringste (+ 0,54 %) im Burgenland. In der Bundeshauptstadt muss man mit einer durchschnittlichen Nettomiete von 8,78 Euro pro m² rechnen. "Obwohl die Kaufpreise stärker gestiegen sind, stürmen nicht alle zurück zur Miete. Eigentum bleibt attraktiv. Die krisensichere Anlageform steht dabei aber gar nicht an erster Stelle. Viele Käufer sehen Eigentum eher als persönliche Altersvorsorge", so Malloth.

Aufgrund der anhaltend großen Nachfrage erwartet Malloth für das Jahr 2012 weitere Preissteigerungen. In Wien und Salzburg sei jedoch teilweise das Ende der Fahnenstange erreicht, hier werden die Steigerungen moderater als bisher ausfallen. Schon im Vorjahr sind Wien und Salzburg bei der Steigerungsrate auf den 3. und 4. Platz abgerutscht. Die größten Sprünge gab es beim Erstbezug in Linz (+11,96 %) und den gebrauchten Eigentumswohnungen in Sankt Pölten (+11,77%).

In allen Bundesländern sind die Preise für Baugrundstücke weiter gestiegen: Das größte Plus gab es mit 7,79 Prozent in Vorarlberg – hier kostet der Quadratmeter nun durchschnittlich 315 Euro. In Tirol zahlt man rund 311 Euro und in Wien im Schnitt 525 Euro. Die günstigsten Baugrundstücke gibt es in der Steiermark, im Burgenland und in Kärnten

Zum Nachlesen: Der Immobilienpreisspiegel 2012 ist zum Preis von € 35,– (für Mitglieder € 27,–) beim Fachverband der Immobilien- und Vermögenstreuhänder erhältlich. Tel.: 01/522 25 92,

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