Wohnung von Margarete Schütte-Lihotzky wird Museum

Wohnung von Margarete Schütte-Lihotzky wird Museum
Die Wohnung in Wien, in der die Architektin wohnte, wird unter Denkmalschutz gestellt und zum Museum. Vieles ist noch im Original vorhanden.

Eine Wohnung in Wien Margareten wird nun unter Denkmalschutz gestellt. Hier, im 5. Bezirk, hat die Wiener Architektin Margarete Schütte-Lihotzky 30 Jahre lang gelebt. Nun wird aus der Wohnung ein Museum. Margarete Schütte-Lihotzky hat als eine der ersten Frauen in Österreich Architektur studiert und die „Frankfurter Küche“ erfunden. 30 Jahre lang lebte die im Jahr 2000 verstorbene Architektin in der 55 Quadratmeter großen Wohnung mit Terrasse in der Franzensgasse und gestaltete sie nach ihren Anforderungen. Die Fliesen im Badezimmer sind noch originalgetreu, auch die von ihrem Mann, Wilhelm Schütte, gestalteten Möbelstücke im Wohnzimmer.

Die berühmte Küche

Die Originalküche kommt hier wieder hinein und ersetzt die jetzige. Finanziell unterstützt wird das Projekt von der Haus-Eigentümergesellschaft Wertinvest. Die Wohnung wird jetzt wieder in den Zustand gebracht, wie er von der Architektin bewohnt wurde. Ab Herbst kann das Museum dann besichtigt werden. Sozialer Wohnbau und Kindergärten zählten zu den Prestige-Projekten der Wiener Architektin, international berühmt ist sie durch die von ihr 1926 entwickelte Frankfurter Küche geworden, der Prototyp einer Einbauküche, die erste in Serie gefertigte Küche. Sie hat die Hausarbeit revolutioniert.

Architektin baute viele Wohnungen

Wohnung von Margarete Schütte-Lihotzky wird Museum

Durch ein ausgeklügeltes System können alle für die Hausarbeit wichtigen Dinge in dem sechseinhalb Quadratmeter großen Raum verstaut werden. Ein Bügelbrett und ein Tisch sind ausklappbar an der Wand befestigt, Arbeitsflächen können ausgezogen werden. Die Vorratsschränke sind mit Schiebetüren versehen. „Mein Ziel war die größtmögliche Schritt- und Griffersparnis im Alltag einer Hausfrau“, sagte Margarete Schütte-Lihotzky zwei Jahre vor ihrem Tod im Jahr 2000. „Um diese Werte empirisch festzumachen, um die günstigste Breite und Länge eines Raums zu bestimmen, muss man zählen.“ Ihre berühmteste Küche mit 3,44 Meter Länge und 1,96 Meter Breite, wurde im Frankfurter Wohnbau mehr als 10.000-mal verbaut. Die Architektin war aber viel mehr als lediglich die Erfinderin der Frankfurter Küche: Sie war Pionierin des sozialen Wohnbaus und hat zahlreiche Wohnungen für alleinstehende und berufstätige Frauen geplant.

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