Wohnung kaufen: Die Preisrallye geht weiter
Die Wohnungspreise in der EU sind im vierten Quartal 2017 im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 4,5 Prozent gestiegen, in der Eurozone um 4,2 Prozent. Das geht aus der aktuellen Datenanalyse von Eurostat hervor. Die höchsten Preissteigerungen in der Eurozone verzeichnete Irland mit einem Plus von 11,8 Prozent, in Dublin kletterten die Wohnungspreise um 12,7 Prozent binnen eines Jahres. Auch in Portugal (+10,5 Prozent und Slowenien (+zehn Prozent) wurden zweistellige Preisanstiege verzeichnet, gefolgt von den Niederlanden (+ 8,5 Prozent). In Österreich sind die Preise im vierten Quartal 2017 um 6,5 Prozent gestiegen. Für 2018 rechnen Experten mit einem weiteren Anstieg von mehr als vier Prozent.
Treiber des Preisauftriebs sind die niedrigen Zinsen, welche dazu führen, dass Wohnungskäufe günstig finanziert werden können. Auch die jahrelange nicht ausreichende Wohnbauproduktion hat zu einer Verknappung auf dem Markt geführt, zudem sind die Grundstückspreise stark gestiegen.
Die teuerste europäische Stadt ist nach wie vor London City, Wohnungen kosten hier durchschnittlich 16.538 Euro pro Quadratmeter – obwohl die Kaufpreise zuletzt gesunken sind. Zweitteuerste Stadt ist Paris mit durchschnittlich 12.374 Euro pro Quadratmeter. Am günstigsten kauft man in Portugal mit 1068 Euro pro Quadratmeter Durchschnittspreis, so das Ergebnis des Deloitte Property Index 2017. Nur in einem europäischen Land sind die Preise leicht zurückgegangen, nämlich in Italien. Wien liegt mit rund 4000 Euro pro Quadratmeter im Mittelfeld. Was die Wiener für eine Eigentumswohnung zahlen, ist eineinhalb mal so viel wie im nationalen Durchschnitt. Im Bundesländervergleich sind die Wohnungspreise in Vorarlberg, Salzburg, Wien und Tirol besonders hoch.
Vergleicht man die Leistbarkeit von Wohnraum in Europa, liegt Österreich im Mittelfeld. Eine 70 Quadratmeter große Eigentumswohnung kostet in Österreich rund sechs Brutto-Jahresgehälter. Zum Vergleich: In Tschechien sind es elf Brutto-Jahresgehälter, in den Niederlanden hingegen nur viereinhalb.
In Österreich werden mehr neue Wohnungen errichtet als in meisten anderen EU-Ländern. Hierzulande werden 7,6 Wohnungen pro 1000 Einwohner neu gebaut – in Portugal sind es im Vergleich dazu nur 1,1 Wohnungen pro tausend Einwohner. Die gemeinnützigen Bauträger haben 2017 in Summe 17.100 Wohnungen in Österreich fertiggestellt, um elf Prozent mehr als 2016. Sie wollen dieses Volumen heuer halten und 2019 sogar auf 17.300 Wohnungen leicht erhöhen. Damit wird der wachsenden Nachfrage nach Wohnraum Rechnung getragen.
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