Wienerberger: Ziegel für Ziegel zum Weltkonzern

Wienerberger: Ziegel für Ziegel zum Weltkonzern
Von der Ziegelfabrik zum Hersteller von Baustofflösungen. Wienerberger feiert heuer seine 200-jährige Firmengeschichte.

Begonnen hat alles im 18. Jahrhundert, als die ersten Ziegeleien am Wienerberg entstanden. Diese übernahm Alois Miesbach 1819 und gründete damit Wienerberger. Die reichen Vorkommnisse von tonhaltigem Lehm bestimmen damals wie heute den Standort des Unternehmens.

1845 stellte Wienerberger jährlich 50 Millionen Stück Ziegel her. Das machte das Unternehmen damals zur größten Ziegelfabrik Europas. 37 Brennöfen gab es am Wienerberg, 100 Trocken- und Setzhütten und mehr als 200 Trockenplätze. Das Unternehmen profitierte davon, dass Wien zur Großstadt heranwuchs. Alois Miesbach vergrößerte das Unternehmen durch den Zukauf von Ziegeleien, aber auch von Kohlegruben, Liegenschaften und Immobilien.

1857 übernahm Heinrich Drasche das Imperium seines Onkels. Er stellte die Produktion um und führte den Ringofen ein. Diese Entwicklung führte dazu, dass Wienerberger 1869 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde. 1945 lagen viele Produktionsstätten in Schutt und Asche. Der Wiederaufbau Wiens brachte dem Unternehmen eine Rekordproduktion und die Möglichkeit, zu investieren.

In den 1950er-Jahren stellte Wienerberger auf moderne Tunnelöfen um. In den 1980ern begann das Unternehmen, Gesamtlösungen – vom Ziegel über den Mörtel bis zum Maurerwerkzeug – anzubieten. Mit den 90er-Jahren begann die Internationalisierung mit der Übernahme der deutschen Oltmanns Gruppe, weitere folgten. Anfang der 2000er wurde Wienerberger Weltmarktführer im Ziegel-Markt und ist es heute noch. Ab 2009 stellte ein Restrukturierungsprogramm das Unternehmen neu auf. Es folgten zahlreiche Übernahmen. Ziel ist der Ausbau der Aktivitäten in wachstumsstarken Märkten. Heute hat der Konzern 198 Werke und 16.000 Beschäftigte in 30 Ländern. Joint Ventures mit Start-ups wie Interbran und Fastbrick Robotics erweitern das Portfolio.

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