Wie sieht die Stadtplanung der Zukunft aus?
.
„Stadtplaner haben es zunehmend schwer, denn in nahezu allen wachsenden Städten der Welt befinden sie sich im Zentrum eines modernen Machtkampfes – ein Kampf um Raum. Wie viel Platz soll für die verschiedenen Mobilitätsformen, für Wohnraum, für Infrastruktur und Erholungsgebiete, aber auch für Industrie und Arbeitsplätze zur Verfügung stehen? Ein Verteilungskampf, der gleichzeitig auch eine enorme Chance bietet, Konzepte nachhaltiger Stadtentwicklung zu berücksichtigen. Im Bereich der Mobilität etwa stehen viele Städte – das Verkehrschaos vor Augen – derzeit an einem Scheidepunkt und nicht wenige sind bereit, neue Wege zu gehen und bisherige Strategien infrage zu stellen. Im Londoner Financial District, wo täglich mehr als 300.000 Pendler arbeiten, werden zum Beispiel zwei stark befahrene Straßen zu Fußgängerzonen umfunktioniert. Autofahrer ,verlieren‘ hier Platz, Fußgänger und Radfahrer ,gewinnen‘. Doch der Übergang ist nicht lautlos: Befürworter und Gegner liefern sich regelrechte PR-Schlachten. Diese und ähnliche Verteilungsfragen dürfen aber nicht durch die stärksten Lobbys entschieden werden. Für Städte heißt das, sie müssen klare, langfristige Strategien entwickeln: Wo möchte man wachsen und wo nicht? Wie soll Mobilität in 20 Jahren funktionieren? Woher kommen die Jobs der Zukunft? Klar ist: Stadtplaner werden diese Herausforderungen sicherlich nicht alleine lösen können, hier ist vor allem politisches Leadership gefragt.“
Kommentare