
© /Daniel Hinterramskogler
Wie sieht die Stadtplanung der Zukunft aus?
Gerald Sutter ist Programmleiter der internationalen URBAN FUTURE Global Conference.
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âStadtplaner haben es zunehmend schwer, denn in nahezu allen wachsenden StĂ€dten der Welt befinden sie sich im Zentrum eines modernen Machtkampfes â ein Kampf um Raum. Wie viel Platz soll fĂŒr die verschiedenen MobilitĂ€tsformen, fĂŒr Wohnraum, fĂŒr Infrastruktur und Erholungsgebiete, aber auch fĂŒr Industrie und ArbeitsplĂ€tze zur VerfĂŒgung stehen? Ein Verteilungskampf, der gleichzeitig auch eine enorme Chance bietet, Konzepte nachhaltiger Stadtentwicklung zu berĂŒcksichtigen. Im Bereich der MobilitĂ€t etwa stehen viele StĂ€dte â das Verkehrschaos vor Augen â derzeit an einem Scheidepunkt und nicht wenige sind bereit, neue Wege zu gehen und bisherige Strategien infrage zu stellen. Im Londoner Financial District, wo tĂ€glich mehr als 300.000 Pendler arbeiten, werden zum Beispiel zwei stark befahrene StraĂen zu FuĂgĂ€ngerzonen umfunktioniert. Autofahrer ,verlierenâ hier Platz, FuĂgĂ€nger und Radfahrer ,gewinnenâ. Doch der Ăbergang ist nicht lautlos: BefĂŒrworter und Gegner liefern sich regelrechte PR-Schlachten. Diese und Ă€hnliche Verteilungsfragen dĂŒrfen aber nicht durch die stĂ€rksten Lobbys entschieden werden. FĂŒr StĂ€dte heiĂt das, sie mĂŒssen klare, langfristige Strategien entwickeln: Wo möchte man wachsen und wo nicht? Wie soll MobilitĂ€t in 20 Jahren funktionieren? Woher kommen die Jobs der Zukunft? Klar ist: Stadtplaner werden diese Herausforderungen sicherlich nicht alleine lösen können, hier ist vor allem politisches Leadership gefragt.â
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