Wie man aus langweiligen Möbeln bunte Prachtstücke macht
Egal ob Möbel, Wände, Böden, Treppen oder Türen: Die britische Expertin für dekorative Malerei, Annie Sloan, treibt es bunt. Um ihre Ideen nachzumachen, braucht man nicht viel: Farbe, die für den jeweiligen Untergrund und die Maltechnik geeignet ist. Pinsel in verschiedenen Größen – am besten eine Mischung aus Natur- und Synthetikborsten. Schleifpapier in unterschiedlicher Körnung. Wachs, um die Farben zu versiegeln. Saubere Tücher zum Abwischen der Pinsel, zum Verteilen von Wachs und zum Polieren. Dafür sind alte Geschirrtücher oder ausrangierte Bettwäsche ideal.
Sloan hat bereits mehrere Bücher zum Thema Wohnen und Farben veröffentlicht. In ihrem neuen Ratgeber beschreibt sie 40 Projekte und erlaubt den Lesern damit ganz private Einblicke: „Dieses Buch ist besonders persönlich, weil es viel mit der Renovierung unseres Bauernhauses in Frankreich zu tun hat. Wir haben das Haus im letzten Jahr erweitert und renoviert. Für mich war das eine großartige Gelegenheit, neue Techniken auszuprobieren.“
Farben mischen
Mit Farben experimentiert Sloan besonders gern. Wer eigene Töne mischen möchte, sollte zuerst mit kleinen Mengen – am besten mit halben und ganzen Teelöffeln – auf einem Stück Papier beginnen. Wenn die Mischung stimmt, kann man größere Mengen anrühren. Weil sich die Lichtverhältnisse auf die Farbwirkung auswirken, sollte man die Farbe in dem Raum mischen, in dem das Möbelstück später steht. „Außerdem sollten Sie immer bei Tageslicht arbeiten“, rät Sloan. „Ich habe viel zu oft bei Lampenlicht gemalt und war am nächsten Tag entsetzt. Mischfarben, die bei Kunstlicht gelungen erscheinen, sahen bei Tageslicht scheußlich aus.“
In den Farben „Aubusson Blue“ und „Duck Egg Blue“ aus ihrer eigenen Kollektion hat die Engländerin den alten Spiegel gestrichen, „Old White“ heißt die neue Farbe des Spiegels. Beide Stücke wurden außerdem mit Blattmetall aus Messing verziert – die günstigere Alternative zum echten Blattgold.
Geschenkpapier
Eine ganz andere Technik hat Annie Sloan bei der Umgestaltung eines alten Sideboards angewandt und dabei mit buntem Geschenkpapier experimentiert: „Ideengeber für das Projekt waren kunstvolle osteuropäische Scherenschnitte, Papierketten aus meiner Kinderzeit und Patchwork.“
Die Farbkombination aus verschiedenen Grün-, Orange- und Violetttönen mit Türkis, Aquamarin und Schwarz sind typisch für den Boho-Chic. „Manche nennen diesen Stil auch Hippie-Chic und interpretieren ihn mit wallenden Stoffen und Farben, die an Indien und Marokko denken lassen. Andere verbinden ihn mit der Atmosphäre von Künstlerateliers und verwenden Farben oder Motive eines bestimmten Malers“, beschreibt Sloan.
Wer möchte, dass das Möbelstück etwas abgenützt aussieht, kann das Motiv nach dem Trocknen mit Schleifpapier bearbeiten. Zum Schluss streicht man mit einem Pinsel klares Wachs auf die ganze Fläche und poliert die Tür mit einem trockenen Tuch.
Man braucht also gar nicht viel, um ein wenig Farbe ins eigene Zuhause zu bringen. Trauen Sie sich und treiben Sie es bunt.
Verschiedene Gestaltungsideen und unterschiedliche Techniken werden
Schritt für Schritt erklärt.
Annie Sloan: Bunter wohnen.
DVA-Verlag, € 30,90
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