40 Kilo Honig: Imkern in der Stadt lohnt sich
Am 20 Mai war der Welttag der Bienen. „Aber wir bei der Porr wollen uns nicht nur an einem Tag im Jahr erinnern, welch große Bedeutung die Bienen für unsere Umwelt haben“, so Amir Zouhbi, Head of Real Estate. Bereits vor fünf Jahren wurde im österreichischen Bauunternehmen die Idee geboren, etwas für die Nachhaltigkeit und Artenvielfalt und gegen das Bienensterben zu tun. Die Initiative „bee@PORR“ wurde ins Leben gerufen. Da Amir Zoubhi damals selbst schon Hobbyimker war, war auch schnell klar, dass er ab sofort Bienenverantwortlicher innerhalb der Porr sein soll. Zudem kennt er als Head of Real Estate alle Liegenschaften des Unternehmens und konnte schnell ausfindig machen, wo Bienenstöcke aufgestellt werden können.
Ehrenamtlich im Einsatz
Als erster Standort wurde die Zentrale in Wien-Favoriten ausgewählt. Mit Unterstützung des Imkerlandesverbandes Wien wurden sechs Bienenstöcke am Dach des Gebäudes aufgestellt. Aktuell werden sie von Daniel Sinhuber-Winetzhammer, Mitarbeiter Spezialtiefbau, ehrenamtlich betreut. Die Betreuung eines Bienenstockes kostet auch viel Zeit. 20 bis 25 Stunden im Jahr müssen pro Stock eingeplant werden. Aber der Einsatz lohnt sich. Der gewonnene Honig wird dann an die Mitarbeiter verschenkt. Mittlerweile gibt es 470 Stöcke an knapp 50 Standorten. Pro Standort sind im Optimalfall zwei bis drei Mitarbeiter in die Betreuung der Bienen eingebunden.
Von den Bienen lernen
Anlässlich des Weltbienentages am 20. Mai hat die Porr im Monte- Laa-Park neben ihrem Hauptquartier in Wien einen Bienenlehrpfad mit fünf spannenden Schautafeln errichtet. Arbeiterbiene „Sabiene“ erklärt zum Beispiel, dass im Sommer bis zu 50.000 Honigbienen in einem Stock leben, wie das Leben einer Arbeiterin aussieht, und dass neben Honig auch noch Wachs, Propolis, Pollen oder Gelee Royal produziert werden.
Anti-Stressmittel
Imkern in der Stadt lohnt sich. „Nicht nur, um dem Bienensterben etwas entgegenzusetzen. Bienen fühlen sich in Städten durchaus wohl. An guten Standorten kann man in Wien pro Stock bis zu 40 Kilogramm Honig ernten, vorausgesetzt es gibt ein ausreichendes Blütenangebot“, sagt Zouhbi. Gerade in Städten finden Bienen Futterquellen, die es in manchen ländlichen Gebieten so nicht mehr gibt. „Ein zusätzlicher Benefit ist, dass man beim Imkern den Kopf freibekommt. Am Bienenstock muss man Ruhe ausstrahlen und ist meist hoch konzentriert. Da blendet man 20 bis 30 Minuten lang den Alltagsstress aus.“
Tipps für angehende Imker
Genügend Platz bieten. Viele meinen, dass ein zwei mal zwei Meter großer Balkon reicht. Dem ist nicht so: Bienen und Imker brauchen Platz, um sich frei bewegen zu können und dadurch entspannt zu sein. Zudem ist nicht jeder Ort für einen Bienenstock geeignet. Jedenfalls muss man die jeweiligen gesetzlich festgelegten Abstandsgrenzen zum Nachbarn einhalten.
Wildblumen setzen. Wer die fleißigen Sammler unterstützen will, sollte Wildblumen pflanzen. Schon kleine Flächen lohnen sich. Denn gezüchtete Blumen bringen oft wenig. Ein Bienenschutzgarten hat viele Wildblumen, die nicht nur Honigbienen, sondern auch anderen wichtigen Insekten wie Hummeln oder Schmetterlingen ein Refugium bieten. Entsprechende Samen gibt es als Mischungen zu kaufen.
Hilfe holen. Imkern bedeutet auch eine finanzielle Investition. Bevor man sich dafür entscheidet, wendet man sich am besten an einen örtlichen Imkerverein. Dort bekommt man alle für den Start notwendigen Informationen, kann sich Tipps von erfahrenen Imkern holen oder teure Ausrüstungen wie die Honigschleuder ausborgen.
Digitale Einblicke sammeln. Wer Stöcke in größerer Entfernung hat oder einfach gerne Kontakt mit seinen Bienen hält, für den gibt es digitale Lösungen. Die PORR arbeitet mit BeeAndme zusammen, die Temperatursensoren und Waagen für Bienenstöcke zur Verfügung stellen. So kann man auf Knopfdruck feststellen, wie es den Bienen gerade geht: Eine konstante Innentemperatur von 34 Grad Celsius im Stock bedeutet etwa, dass die Tiere gerade brüten.
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