Was macht eigentlich ein Facility Manager?

Wie wichtig seine Arbeit ist merkt man erst, wenn etwas nicht funktioniert.
Der Gebäudemanager sorgt im Hintergrund für einen störungsfreien Betrieb.

Ein Hausmeister mit Krawatte. So haben sich früher viele einen Facility Manager vorgestellt. "Vor 20 Jahren war dieses Bild zum Teil sogar richtig. Heute organisiert diese Person alle Prozesse, die den Betrieb eines Gebäudes überhaupt erst ermöglichen", erklärt Kurt Helmut Mraz, Vorstandsvorsitzender der Facility Management Austria (FMA). Die Non-Profit-Organisation versteht sich als Netzwerk für Facility Management, die Auftraggeber und -nehmer zusammenbringt.

Der Arbeitsalltag

Grundstücke, Gebäude, Anlagen und Maschinen werden im Englischen als Facilities bezeichnet. Ihre Steuerung und Bewirtschaftung über die gesamte Lebensdauer gehören zum Jobprofil. "Der Kunde merkt meistens gar nicht, was diese Person alles leistet. Wie wichtig die Arbeit ist, fällt erst auf, wenn etwas nicht klappt", sagt Mraz. "Ein Facility Manager steuert den Gebäudebetrieb – von der strategischen, der technischen und der kaufmännischen Seite." Er ist zum Beispiel verantwortlich für die Organisation von Wartung, Instandhaltung und Reinigung, er kümmert sich um die Versorgung mit Wärme, Strom und Kälte und er sorgt dafür, dass alle Leistungen an der richtigen Kostenstelle verbucht werden. Im Wohnbereich kümmert sich die Verwaltung um das Haus.

Was macht eigentlich ein Facility Manager?
Ein professionelles Gebäudemanagement gibt es vor allem in gewerblichen Objekten: Im klassischen Bürohaus, in großen Produktionsbetrieben, in Einkaufszentren und in sozialen Einrichtungen wie Krankenhäusern oder Seniorenresidenzen. Auch in Bahnhöfen oder Flughäfen, in öffentlichen Bauten wie Schulen oder Magistratischen Bezirksämtern und Freizeiteinrichtungen wie Sportanlagen oder Hallenbädern ist Facility Management ein Thema.

FM-Unternehmen oder eigene Abteilung

Wer in diesem Beruf tätig sein möchte, hat verschiedene Möglichkeiten: Die meisten sind bei einem Facility-Management-Unternehmen angestellt und betreuen mehrere Objekte. Große Organisationen haben eine eigene Abteilung. In den vergangenen Jahren hat sich eine dritte Schiene entwickelt, eine Art Bauherrenberatung. "Heute ist eine Begleitung in der Planungsphase üblich. Entweder der Architekt selbst sucht einen Facility Manager oder der Auftraggeber schaltet einen FM-Consultent ein", erklärt Mraz. "Dieser überprüft, ob nachhaltig geplant wird. Er weiß, welche Flächen gebraucht werden – zum Beispiel, wie groß die Aufzüge sein müssen, damit sich alle gut im Haus bewegen können. Und er rechnet aus, wie hoch die Betriebskosten sein werden." Der Berater denkt also sowohl an den Komfort für die Nutzer als auch an die Kosten für den Investor.

Ein Studium, eine postgraduale Weiterbildung oder eine berufsbegleitende Ausbildung – zum Facility Manager führen viele Wege. Die FH Kufstein bietet ein Bachelor- und Master-Studium „Facility Management & Immobilienwirtschaft“ an. Wer einen Studienabschluss oder einschlägige Berufserfahrung hat, kann an der Technischen Universität Wien den postgradualen Lehrgang „Professional MBA Facility Management“ absolvieren. Die Donau-Universität Krems bietet einen berufsbegleitenden Lehrgang an, der nach vier Semestern mit dem Titel Master of Science abschließt. Am WIFI und anderen Ausbildungsinstitute gibt es ebenfalls FM-Lehrgänge.

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