Über Online-Plattformen werden Geräte verliehen, Handwerker gesucht und Treffen organisiert.
Wir fahren auf Urlaub, kann jemand unsere Blumen gießen? Ich habe mir das Bein gebrochen, wer würde mit meinem Hund Gassi gehen? Kennt jemand einen guten Kinderarzt in der Nähe? Wer borgt mir am Wochenende seine Bohrmaschine?

Was ist Nachbarschaft?
Obwohl – in der virtuellen Welt müssen Nachbarn nicht unbedingt im selben Gebäude wohnen, nicht einmal in der selben Straße. Stefan Theißbacher hat den Begriff weiter definiert: "Nachbarschaft ist alles, was man in zehn Minuten zu Fuß erreichen kann. Für eine junge Familie wird vielleicht auch ein Park, zu dem man ein wenig länger braucht, dazugehören. Wer nicht mehr so gut zu Fuß ist, wird den Begriff Nachbarschaft wahrscheinlich enger fassen."
Der Erfolg gibt seiner Definition Recht: Seit einem Jahr existiert das Nachbarschaftsnetzwerk Frag nebenan mit mittlerweile 12.000 Nutzern. Pro Tag werden im Schnitt 25 Themen neu zur Diskussion gebracht – mit durchschnittlich 3,3 Antworten. Derzeit gibt es die Plattform nur in Wien, nächstes Jahr soll Graz dazukommen, später sogar alle größeren Städten im deutschsprachigen Raum.
Kostet Nachbarschaftshilfe etwas?

Wer borgt mir eine Bohrmaschine?
Ein anderes Konzept verfolgt der Online-Marktplatz für Vermietgegenstände Use twice. Hier findet man zum Beispiel eine Heckenschere für drei Euro pro Tag, einen Dampfreiniger für zehn Euro, einen Bohrhammer für 15 Euro und einen Gasgrill für 30 Euro. "Ein Angebot auf die Seite zu stellen ist kostenlos. Der Vermieter legt den Preis, die Kaution und die Mindestmietdauer fest. Eine Provision verlangen wir noch nicht, das ist derzeit noch zu viel administrativer Aufwand", sagt Gründer Markus Heingärtner.

Wer vernetzt die Netzwerke?

Welche Arten von Vernetzung gibt es?
Die Vernetzung von Nachbarn kann also ganz unterschiedlich aussehen. Das bestätigt auch Martin Troger, Geschäftsführer der Hausverwaltung Rustler, die mehr als 1100 Objekte in Österreich betreut: "Wir sehen bei Hausbegehungen immer wieder Flyer, auf denen für Initiativen geworben wird. In einigen Häusern gibt es Runden, die sich regelmäßig zu Kaffee und Kuchen treffen und die nächsten Termine ganz einfach persönlich vereinbaren. In größeren Anlagen gibt es manchmal sogar eine eigene Internetseite, die einzelne Bewohner initiieren und betreuen. Mittlerweile werden aber öfter Gruppen auf Facebook eingerichtet, das ist weniger Aufwand."
Wie wird im Haus kommuniziert?


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