Eine gepflegte Barkultur gehört in vielen Großstadtmetropolen zum guten Ton. Auch in Wien lässt sich die eine oder andere legendäre Bar finden und nun gibt es eine weitere Adresse in der Bundeshauptstadt: das Kleinod. Die neue Cocktailbar befindet sich in bester Innenstadtlage, genauer gesagt im ehrwürdigen Deutschordensgebäude. Mit der Eröffnung haben sich die vier Gastronomen Alexander Batik, David Schober, Oliver Horvath und Phillip Scheiber ihren Traum von der eigenen Bar erfüllt.
Die Gestaltung übernahm Industriedesigner
Benjamin Toth vom Büro
cea-id, der mit
David Schober das Gestaltungskonzept entwickelte. Die Eckpunkte des ersten Briefings waren klar definiert: "Der antike Prunkraum mit zentraler Lage sollte durch ein anspruchsvolles Innendesign ergänzt werden, um der kulturellen Relevanz des Deutschordens-Gebäudes gerecht zu werden. Aus funktionaler Sicht, war ein Barhaupt erwünscht das möglichst viel Raum einnehmen würde, um vielen Gästen einen Platz direkt an der Quelle der Cocktails zu bieten", sagt
Toth.
Der Innenraum wurde zur Gänze umgestaltet. Die Einrichtung der Bar sollte vor allem einen eigenständigen und authentischen Charakter vermitteln. "Es galt Inspirationen aus den 20er-Jahren und dem heutigen Industrial-Chic in modernem Wiener Charme zu vereinen", erklärt Toth das Konzept.
Maßgeblich bestimmend für den Umgang mit Materialien und Formen war das maßgefertigte Barhaupt und die Galerieverkleidung. Die Schank besticht durch einen ausgewogenen Werkstoff-Mix von hinterleuchtetem Ananas-Onyx und patiniertem Messing-Lochblech. Die rückversetzte Verspiegelung sorgt für Tiefe. Die Flaschengalerie wird zum zentralen Gestaltungselement. "Materialien haben die starke Fähigkeit Stimmungen zu erzeugen und zu betonen. Für das
Kleinod war die Entscheidung ganz klar, ehrliche Materialien zu kombinieren, Wärme und Wohlbehagen zu erzeugen, aber auch den Eindruck des Lebenden zu betonen. Dunkel gebeizte Buche, Ananas-Onyx, Kalbsleder, Marmor, Messing und Bronzespiegel dominieren die Innenraumausstattung", erklärt der Gestalter. Bei der Polsterung der Sitznischen setzte man auf eine gesteppte Oberflächenstruktur. Ein wiederkehrendes Element ist der Rhombus, der formal schemenhaft immer wieder zitiert wird. Auf die Frage, woran sich ein gelungenes Interior-Konzept einer Bar erkennen lässt, antwortet
Toth: "Eine gelungene Bar muss verführen können." Mit Möbeln, Drinks und Schirmchen.
Kleinod, Singerstraße 7, 1010 Wien, www.kleinod.at
www.cea-id.com
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