Oliver Brichard: Was macht einen guten Verwalter aus?
"Einen guten Verwalter erkennt man erst auf dem zweiten Blick. Grundsätzlich benötigt der Verwalter das Wissen von drei wesentlichen Fachbereichen. Um die juristischen, technischen und kaufmännischen Vorschriften, die für Liegenschaftseigentümer und deren Vertreter anzuwenden sind, in der Tiefe zu kennen und zu verstehen, erfordert es einiges an Mühe und Lernbereitschaft. Das hilft jedoch nichts, wenn das notwendige ,Gespür‘ für die Bewohner und deren Anliegen nicht vorhanden ist. Die sozialen Kompetenzen und die Kommunikation mit unterschiedlichen Personen und deren Interessen machen erst die Perfektion und die Qualität eines erfolgreichen Verwalters aus. Dabei kommt es oft auf sehr kleine Details der verschiedenen Aktivitäten an, ob eine Tätigkeit zum Erfolg für die Kunden wird. Sämtliche Bereiche, welche die eigenen vier Wände betreffen, sind naturgemäß hochgradig emotional. Für einen erfahrenen Sachbearbeiter ist ein Wasserschaden eine vollkommen unspektakuläre Sache, für den Beteiligten jedoch unangenehm und störend. Das Verständnis für Handwerker, die für ihre Arbeiten gewisse Zeit in Anspruch nehmen müssen und dabei auch Schmutz und Lärm verursachen, ist nicht besonders ausgeprägt. Vor allem, weil ein Verschulden an einer kaputten Leitung nicht beim Nutzer einer Wohnung liegt. Der Verwalter als erster Ansprechpartner kommt dabei oft unverschuldet zum Handkuss. Die Professionalität, die dabei an den Tag gelegt wird, zeichnet einen guten Verwalter aus. Zeitnahes und aktives Organisieren mit dem notwendigen Bewusstsein für das Informationsbedürfnis der Beteiligten ist dabei genauso wichtig wie die fachlich korrekte Vorgangsweise."
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