Kurzzeit-Wohnung für längere Aufenthalte
Wenn wir irgendwo länger als eine Woche geblieben sind, wollten wir mehr Platz und Komfort, bessere Preise und wir wollten uns zu Hause fühlen. Das hat uns kein Hotel bieten können", erzählt Lukas Wieser, Gründer der Internet-Plattform kurzzeitwohnen.com .
Bei längeren Aufenthalten in einer fremden Stadt steht für viele besonders die Frage des Wohnens im Vordergrund. Ein Hotel für mehrere Wochen ist meist viel zu teuer. Außerdem fühlt man sich dort immer als Gast, kann nicht selbst kochen und muss auf Komfort verzichten. Viele Zeit-, Projektarbeiter, Praktikanten und Jobanfänger kennen dieses Problem.
"Bedürfnis nach der Kurzzeit-Wohnung ist da, aber es gibt noch kaum ein Angebot", erklärt der Geschäftsführer Wieser seine Idee. Gemeinsam mit zwei Freunden beschloss er 2010, die entdeckte Marktlücke zu füllen. Mit fünf eigenen Wohnungen in Salzburg starteten sie das Projekt "Kurzzeitwohnen". Nach fast zwei Jahren wuchs das Angebot auf 300 Wohnungen in sieben österreichischen Städten, darunter Graz, Linz, Kitzbühel, Innsbruck und Wien.
"Es entsteht eine Win-Win-Situation: Vermieter verdienen sich ein ,Extra", statt ihre Wohnungen leer stehen zu lassen. Gäste profitieren von günstigen Preisen, mehr Platz und einer flexiblen Aufenthaltsdauer ohne langfristig bindende Mietverträge", sagt Wieser.
Alle Wohnungen, die die Plattform anbietet, sind voll möbliert und mit allem, was man zum Wohnen braucht, ausgestattet: Küchengeräte, Geschirr, Bettwäsche, Waschmaschine, Fernseher und Internet. "So haben unsere Mieter das Gefühl, zu Hause zu sein."
Die Familie von Anna-Therese Nowak bietet drei Wohnungen in Wien-Meidling auf der Plattform an. "Ich vermiete unsere Wohnungen auch an Touristen für wenige Tage. Aber ich finde eine längere Mietdauer besser. So kann man die verschiedenen Menschen besser kennenlernen und ihnen unsere Stadt näherbringen", schildert die Wienerin.
Die Hoteliers sehen das neue Wohnangebot gelassen: "Natürlich ist diese Plattform eine Konkurrenz für uns, vor allem beim Langzeitwohnen", sagt Martin Schick, Hotellerie-Obmann der Wiener Wirtschaftskammer. "Aber das bereitet mir derzeit wenig Sorgen."
Lukas Wieser sieht sein Unternehmen nicht als Konkurrenz. "Ganz im Gegenteil, wir wollen mit Hotels zusammenarbeiten. Manche Kunden wollen doch mehr Service."
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