Heuer wie damals: Nostalgie für den Christbaum

Heuer wie damals: Nostalgie für den Christbaum
Dieses Jahr weihnachtet es wie früher. Corona kann zumindest dem Christbaum nichts anhaben. Über Schmucktrends, Pflegetipps und Nostalgisches.

Glitzernde Kugeln, Tannenduft, Kerzen, die Familie versammelt sich, das Festessen wird zubereitet. Ein letzter Abstecher auf den Christkindlmarkt, damit das Christkind Gelegenheit hat, die Geschenke zu bringen. Zurück zu Hause werden die Ohren gespitzt, kein Geräusch.

Dann ein helles Klingeln. Die Türe öffnet sich und der Christbaum erstrahlt in seiner Pracht. Das ist der magische Moment der Kindertage. Aber wie so vieles wird in diesem Jahr auch das Weihnachtsfest anders sein. Ohne Christkindlmärkte, Punschstände und große Feiern bekommt der geschmückte Baum eine noch stärkere Bedeutung. "Es fällt ja alles weg, was die Weihnachtszeit sonst ausmacht. Was uns bleibt, ist der Christbaum“, sagt ein junger Mann bei einem Schneespaziergang in Wien mitten im Lockdown.

Was den Christbaumschmuck beeinflusst

"Der Christbaum spiegelt den Zeitgeist wider“, erklärt Anita Gosztola, selbst ernannte Weihnachtsbotschafterin und Besitzerin des Wiener Christmas Salon im Gespräch mit dem KURIER.

„Dieses Jahr war für viele Menschen schwierig und dunkel, deshalb gehen sie zurück zur Familie, zur Liebe und zur Tradition. Viele wählen für dieses Jahr das klassische Farbschema aus goldenen und roten Kugeln“, erklärt Gosztola den Christbaum-Trend 2020.

Heuer wie damals: Nostalgie für den Christbaum

Beinahe alle goldenen und roten Kugeln sind in ihrem kleinen Salon am Franziskanerplatz 6 im ersten Bezirk bereits ausverkauft. Der Baumschmuck im Wiener Christmas Salon kommt von Manufakturen, von Designern, manchmal auch von Sammlern oder aus Hinterlassenschaften – nicht aus der Massenproduktion.

Ein großer Unterschied

Der Unterschied zwischen mundgeblasenem, handgefertigten Christbaumschmuck und Massenware ist für die Expertin und ihre Kunden klar: "Man sieht es. Handgefertigte Kugeln sind Unikate, sie sind aus Glas und behalten ihre Farbkraft.

Außerdem ist es eine Frage der Verarbeitung.“ Die Qualität lässt sich in Farbe, Haptik und an der Verschlusskappe feststellen. Hochqualitative Kugeln haben den Herstellernamen oft im goldenen Hütchen eingraviert.

"Der Baumschmuck hat häufig sentimentalen Wert. Es handelt sich oft um Erinnerungsstücke oder Geschenke. Meistens werden jedes Jahr ein oder zwei besondere Stücke dazugekauft. Menschen setzen hier auf Qualität statt Quantität“, erzählt die Weihnachtsbotschafterin.

Heuer wie damals: Nostalgie für den Christbaum

 

Die Trends 2020

Neben dem rot-goldenen Klassikern sind heuer aber noch andere Baumschmucktrends auszumachen. En vogue ist auch der Retro-Look. Der Vintage-Boom macht auch vor Weihnachten nicht halt. Geschmückt mit Sammlerstücken, im viktorianischen Stil, dem berühmten Gablonzer-Glasperlenschmuck und Reflexkugeln steht dieser Baum auch heuer für den Geist der vergangenen Weihnacht. Auch der Umwelt- und Naturtrend hält seit einigen Jahren Einzug. Manche Bäume werden mit Natur-Materialien, Holzfiguren und Strohflechtungen behängt.

Heuer wie damals: Nostalgie für den Christbaum

Vom Wunderland-Hasen

"Der Christbaum entspricht immer der Persönlichkeit. Man erkennt am Baum den persönlichen Stil,“ weiß Gozstola. Es gilt: Erlaubt ist, was gefällt. Aber, so rät die Expertin, man sollte eine Linie durchziehen. Entweder einen Stil wählen und dabei maximal zwei bis drei Farben kombinieren oder komplett bunt mischen.

Wem Farbendualität, Kugeln und Glasperlen zu wenig sind, der greift vermehrt zu schillernden und märchenhaften Figuren. Auch hier prägen der Zeitgeist aber auch die Popkultur. Neben den bekannten Pfauen und Vögelchen findet man auch Disney-Interpretationen aus Märchen, wie der Nussknacker, Alice im Wunderland oder die Schöne und das Biest.

Spitze? Oder Masche?

Die Krönung des Baums ist die Spitze – auch hier will weise gewählt werden. Masche? Spitze oder Engelchen? „Klassisch und elegant ist in Österreich die Spitze aber auch das Engelchen.“ Das ist seit Kaiserin Sisi, die als erste ein Engelchen an die Spitze gesetzt haben soll in Mode. Maschen werden in Österreich traditionell eher selten gewählt“, erklärt die Weihnachtsexpertin.

Heuer wie damals: Nostalgie für den Christbaum

Heuer wie damals: Nostalgie für den Christbaum

Heuer wie damals: Nostalgie für den Christbaum

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